Brawn: Manchmal hat man einen Vorteil, manchmal nicht
Ferraris Technischer Direktor über die Reifen und Schumachers vielleicht größten Vorteil gegenüber der Konkurrenz im Titelkampf
(Motorsport-Total.com) - Trotz des wachsenden Drucks von allen Seiten, ist speziell bei Michael Schumacher auch in dieser Phase des Titelkampfes eine innere Ruhe vorhanden. Laut Ross Brawn ist der Ferrari-Star trotz der zuletzt mit großen Schritten auf die Roten aufholende Konkurrenz alles andere als nervös.

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Ist wegen der "Reifenproblematik" nicht besorgt: Ross Brawn
"Wenn man schon fünf Weltmeisterschaften gewonnen hat bedeutet das nicht, dass der sechste Titel weniger wert ist, doch man hat es schon einmal erreicht und weiß genau wie es ist. Für die anderen Piloten, die noch nicht Weltmeister gewesen sind, könnte es jedoch die einzige Chance sein und in dieser Hinsicht ist es hilfreich in Michaels Position zu sein", erklärte der Brite am Rande des Ungarn-Grand Prix, dass er eigentlich alle psychologischen Vorteile auf Seiten von Michael Schumacher sieht.
Gerade in der jetzigen Situation - Ferrari führt in der Konstrukteurswertung nur noch mit 2 Punkten, Michael Schumacher in der Fahrerwertung nur noch mit 6 Zählern -, heißt es aber Nerven bewahren.
"Wenn man der Meisterschaft so nahe gekommen ist, dann macht man sich natürlich immer Sorgen, denn man möchte alles unternehmen um erfolgreich zu sein. Michael ist jedoch relativ entspannt. Das Gute an im ist, dass er, ohne emotional zu werden, energisch ist, und ich denke, dass sich das auch auf der Rennstrecke zeigt", beschreibt Brawn eine ihm positiv aufgefallene Eigenschaft des Deutschen gegenüber 'Autosport'.
Dass ausgerechnet die Reifen im diesjährigen WM-Kampf eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen und Michelin gegenüber Bridgestone hier zuletzt einen Vorteil hatte, ist für Ferraris Technischen Direktor jedoch kein Grund vier Rennen vor Saisonende in Panik zu verfallen.
"Was die Reifen betrifft, so muss man darüber philosophisch sein. Manchmal hat man einen Vorteil, manchmal eben nicht. Aber wenn man seinen Partnern vertraut, dann gleicht sich das Ganze über eine Periode gesehen aus. Man kann das vielleicht mit der Entscheidung eines Schiedsrichters im Fußball vergleichen. Manchmal entscheiden die für und manchmal gegen einen. Ich denke, dass wir im letzten Jahr große Vorteile hatten, dieses Jahr vielleicht aber nicht mehr so viele."

