• 06.10.2002 12:24

  • von Fabian Hust

Brawn: Keine Hassduelle bei Ferrari

Ferraris Technischer Direktor erklärt, warum es Ferrari seinen Fahrern nicht gestattet, richtige Rennen gegeneinander fahren

(Motorsport-Total.com) - "Nichtangriffspakte" sind in der Formel 1 nichts Neues und es gibt sie schon seit Jahrzehnten. In einer Zeit, in der Ferrari der Konkurrenz auf und davon fährt und dann in den letzten Runden den Vorteil des großen Zeitvorsprungs auf die Gegner ausnutzt um "wie zum Einkaufen" (Zitat Bernie Ecclestone) in das Ziel zu schleichen, rückt das Thema in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Dass es auch im hinteren Feld oftmals eine Stallorder gibt, interessiert die wenigsten.

Titel-Bild zur News: Schumacher und Brawn

Bei Ferrari soll es laut Brawn immer harmonisch zugehen

Und so muss das Weltmeisterteam Ferrari die Strategie verteidigen, die zu Beginn der Saison zunächst Michael Schumacher als klare Nummer 1 definierte und seit dem Gewinn des Fahrertitels dazu führte, dass zunächst Schumacher für seinen Teamkollegen Rubens Barrichello fahren musste und seitdem der Vizetitel ebenfalls gesichert ist, sich die Ferrari-Fahrer nach dem letzten Boxenstopp nicht mehr angreifen dürfen.

Für Ross Brawn, den Technischen Direktor der Roten, gibt es eine eindeutige Begründung, warum man den Fahrern keine freie Fahrt gewährt, wie das beispielsweise bei Williams oder McLaren der Fall ist: "Die Leute fragen uns, warum wir Michael und Rubens nicht gegeneinander fahren lassen. Aber ist das für Ferrari besser?", fragt der Brite in der 'Sun'. "Ich mache mir Sorgen, denn ich erinnere mich daran, wie sich Prost und Senna sowie Mansell und Piquet gegenseitig gehasst haben. Das wollen wir in unserem Team nicht sehen. Wir schauen immer danach, was das Beste für das Team ist, nicht zwangsläufig, was das Beste für Michael oder Rubens ist."