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  • 27.08.2010 20:35

  • von Fabian Hust

Brawn: Positive Entwicklungsarbeit am neuen Auto

Angesichts der erfolgreichen Arbeit am Auto für die kommende Saison weiß Ross Brawn umso mehr, wie schlecht das aktuelle Auto ist

(Motorsport-Total.com) - Das Mercedes-Team macht sich längst keine Hoffnungen mehr, dass man in diesem Jahr um den WM-Titel fahren kann. Und so ist es eine logische Konsequenz, dass man sich bei der Entwicklungsarbeit schwerpunktmäßig bereits auf das kommende Jahr konzentriert.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn (Teamchef)

Ross Brawn kann nur ganz selten abschalten

"Unsere Prioritäten liegen klar auf der kommenden Saison", so Teamchef Ross Brawn. "Wir haben kein so gutes Jahr, wie wir dies wollten. Wir haben realistisch keinerlei Chance, dieses Jahr um die Meisterschaft zu fahren. Also fokussieren wir uns ziemlich stark auf die kommende Saison, um sicherzustellen, dass wir kommendes Jahr in eine konkurrenzfähigere Position kommen können."#w1#

Bekanntlich können einige neue Konzepte vom aktuellen auf das kommende Jahr übernommen werden - dies ist aber nicht der einzige Grund, warum man die Arbeit am aktuellen Modell nicht komplett einstellt: "Für das diesjährige Auto haben wir noch ein klein wenig Entwicklungsarbeit vor uns. Wir haben ein paar Dinge, die wir für die verbleibenden Rennen korrigieren wollen, aber in Bezug auf die Entwicklung nur sehr wenig."

¿pbvin|512|3048|schumacher|0|1pb¿Das erste Fazit der Saison fällt für den Briten enttäuschend aus, denn man habe nicht die erhoffte Entwicklungsgeschwindigkeit zeigen können: "An anderen Autos haben wir ein paar interessante Technologien gesehen. Es war schwierig zu verstehen, wie viel diese Wert sind. Wir sind diese Pfade eingeschlagen, und sie sind es in Bezug auf die Leistung auch wert. Aber es reichte nicht aus, um bei uns einen echten Unterschied auszumachen und nach vorne in die Startaufstellung zu kommen."

"Während der Saison sind wir bei einigen Rennen dorthin zurückgekommen, wo wir unserer Meinung nach sein sollten, und bei anderen Rennen waren wir nicht sehr gut. Wir haben unsere Leistung aus diesem Jahr sehr genau unter die Lupe genommen. Meiner Meinung nach haben wir verstanden, wo wir Verbesserungen vornehmen müssen. Ich kann schon sehen, dass wir beim nächstjährigen Paket diese Schritte machen."

"Man benötigt einen niedrigeren Schwerpunkt, man benötigt weniger Gewicht, man braucht mehr aerodynamischen Abtrieb, man muss die Reifen ordentlich nutzen können, man benötigt ein strukturell steifes Auto. Die Basis zählt immer, und ich kann anhand der Fortschritte, die wir mit der Basis für das kommende Jahr machen sagen, dass wir dieses Jahr keine ausreichend guten Job erledigt haben."

Offiziell gab es jüngst eine Sommerpause, in der keine Entwicklungsarbeit betrieben werden durfte, aber natürlich kann jemand wie Ross Brawn nicht komplett entspannen: "In diesem Business schaltet man nie ab. Es ist sehr schwierig, abzuschalten - das geht am Ende der Saison vielleicht ein paar Wochen lang, da kann man vielleicht auch mal abschalten. Aber abgesehen davon waren die Dinge im Fluss."

In diesem Jahr gab es in Bezug auf das Reglement viele Unbekannte, doch wie sieht es im Hinblick auf das kommende Jahr aus? "Im Moment gibt es diese nicht, aber diese könnten durchaus auftreten, wenn die Autos fertig sind, denn dies ist die Natur dieses Geschäfts."

"Wir hatten im vergangenen Jahr mit dem Doppeldecker-Diffusor ein Beispiel dafür, in diesem Jahr hatten wir es mit dem F-Schacht. Die Leute sind clever genug, um die Regeln zu interpretieren, um daraus einen Vorteil zu ziehen. Das haben wir noch nicht gefunden. Zumindest sagen wir das nicht, wenn wir dies haben."

"Ich denke, dass alle einen aufrichtigen und eifrigen Job erledigt haben, um zu versuchen, ein Reglement zu schaffen, das diese Ziele erreicht. Der Diffusor sollte im kommenden Jahr also viel simpler sein. Es sollte kommendes Jahr keinen F-Schacht geben. Man liest sich das Reglement ein zweites oder drittes Mal durch. Das ist das Faszinierende an diesem Geschäft, dass jemand vielleicht in der Lage ist, irgendwo einen kleinen Trick zu finden, aus dem er dann einen Vorteil zieht."