Brasilien: Unterirdisches Leck führt zu riesigem Loch auf F1-Strecke
Auf dem Formel-1-Kurs von Sao Paulo sackte am Wochenende ein Teil der Strecke ab und riss einen Krater - Wie es zu dem kuriosen Schaden kommen konnte
(Motorsport-Total.com) - Am vergangenen Wochenende kam es während einer Motorsport-Veranstaltung auf dem Autodromo Jose Carlos Pace in Brasilien zu einem ungewöhnlichen Zwischenfall: In der Laranjinha-Kurve tat sich plötzlich ein unübersehbarer Krater auf.
© Daniel Rienda/F-Vee
Dieses Loch riss kürzlich in Interlagos auf - zum Glück neben der Ideallinie Zoom
Um die Aktivitäten auf der Strecke am Samstag nicht zu unterbrechen, wurden Kegel und Schaumstoffblöcke aufgestellt, während sich der Ingenieur Luis Ernesto Morales ein Bild von der Situation machte, um nach einer Lösung zu suchen.
Morales ist verantwortlicher Ingenieur für den Formel-1-Grand-Prix von Sao Paulo und Präsident der National Circuit Commission des Brasilianischen Automobilverbands (CBA).
"Ich wurde am Samstag angerufen, um die Situation zu überprüfen", wird Morales auf der Plattform 'Globo.com' zitiert. "Marcelo Shan (Verwalter von Interlagos; Anm. d. R.) ruft mich immer an, wenn es ein Problem gibt. Auf diese Weise wird die Situation nicht noch schlimmer." Eine Ursache war schnell gefunden.
"Das Problem ist durch einen alten Regenwasserkanal aus Ziegelsteinen entstanden, der sich fünf Meter unter der Strecke befindet", erklärt Morales. Ein Bruch in diesem Kanal habe dazu geführt, dass das Wasser nicht mehr richtig abfließen konnte.
Dadurch sei der Boden unter dem Asphalt unterspült und abgetragen worden, sodass der Krater entstand. Der Schaden konnte jedoch kurzfristig behoben werden.
"Wir haben die Reparatur durchgeführt, ohne einen größeren Eingriff vorzunehmen und ohne den Rest der Strecke zu beschädigen, da der betroffene Abschnitt weit von der Ideallinie entfernt ist. Die letzte Asphaltschicht wird so repariert, dass die bis zum 14. März geplanten Veranstaltungen nicht beeinträchtigt werden."
Das Entwässerungssystem sei über 60 Jahre alt, sagt Morales weiter. "Es wurde in der damals üblichen Bauweise aus Ziegeln errichtet. Es ist zwischen fünf und sieben Meter tief. Die Kosten für eine Modernisierung des gesamten Netzes wären sehr hoch und würden eine lange Sperrung der Strecke nach sich ziehen."
Der Ingenieur versichert jedoch, dass die vorgenommene Lösung allen Reparaturrichtlinien entspreche und bis März überwacht werde, wenn die endgültige Erneuerung des Belags gemäß den FIA-Normen durchgeführt werden muss.
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