• 22.10.2006 22:37

  • von Fabian Hust

Brasilianischer Super-GAU für das Williams-Team

Schon in der ersten Runde war das Rennen für das Williams-Team wie schon 2005 gelaufen, nachdem beide Teamkollegen kollidiert waren

(Motorsport-Total.com) - Schlimmer hätte die Saison für das Williams-Team wohl kaum enden können. In der ersten Runde des Großen Preises von Brasilien rutschte Nico Rosberg in das Heck von Mark Webber. Der Deutsche vertritt die Meinung, dass sein Teamkollege früher als gewöhnlich gebremst hat, Webber wiederum behauptet, dass Nico Rosberg zu tief in die Kurve stach.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosbergs Auto war nach dem Einschlag völlig zerstört

Letztendlich musste der Australier in seinem letzten Rennen für das Team aufgeben, weil die Heckpartie seines Autos zu stark beschädigt war, und Nico Rosberg flog ohne Frontflügel bei hoher Geschwindigkeit in der letzten Kurve in die Mauer, weswegen das Rennen sogar kurzfristig durch das Safety Car eingebremst werden musste. Der Deutsche konnte dem völlig zerstörten Wrack unverletzt entsteigen.#w1#

Mark Webber: "Welche eine Zerstörung! Es war für die ersten paar Kurven interessant, ich kämpfte mit Jenson und Pedro, als ich in die erste Kurve fuhr. Dabei setzt ich Pedro ein wenig unter Druck. Es zeichnete sich ab, als hätte es ganz lustig werden können, aber ich bremste bei der Einfahrt in Kurve vier etwas später und wurde dann von hinten getroffen. Ich verlor den Diffusor und das war es dann."

"Es sieht danach aus, als hätte Nico seinen Bremspunkt verpasst. Er stach in die Kurve sehr tief hinein und ich denke nicht, dass er sie geschafft hätte. Es war nicht schön, Nico mit einem Plattfuß in die Wand fliegen zu sehen, aber er ist in Ordnung."

"Es ist immer schlecht, wenn Teamkollegen kollidieren, aber er hat es nicht absichtlich gemacht. So ist dies nun einmal in dem Spiel, das wir hier betreiben, da gibt es nicht die Möglichkeit, per Knopf zurück zu spulen. Wenn also etwas schief läuft, dann läuft es schief. Dies ist nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft hatten, und es ist für die Jungs wirklich eine wahre Schande."

Nico Rosberg: "Ich hatte wirklich gehofft, dass ich im letzten Rennen etwas Gutes leisten kann. Nach dem Start versuchte ich, mich aus dem Verkehr rauszuhalten, etwas Boden gutzumachen und den Platz wieder zu holen, den ich gerade an Jenson verlor."

"Ich war aus diesem Grund dicht hinter Mark, als ich in die Kurve fuhr. Ich denke, dass er hart bremste und vielleicht ein paar Meter zu früh, denn neben ihm passierte etwas, und ich traf ihn."

"Von außen gesehen sah es wie ein großer Unfall aus, aber im Cockpit fühlte es sich nicht so hart an und ich bin in Ordnung. Mir tut es natürlich für das Team leid, denn ich wollte die Saison auf bessere Art und Weise beenden. Es war ein schwieriges Jahr gewesen, aber ich habe eine Menge gelernt. Vor uns liegt nun der Winter und wir werden zusammen sehr hart arbeiten, um uns auf die kommende Saison vorzubereiten."

Chefingenieur Patrick Head: "Von nun an kann es nur besser werden, aber dieses Ergebnis ist natürlich mächtig enttäuschend. Die Bridgestone-Reifen waren heute klar überlegen. Das ist bedeutungslos, aber ich denke, dass wir ein gutes Rennen hätten haben können."

"Dies ist das zweite Jahr in Folge, dass wir mit beiden Autos vor dem Ende der ersten Runde in Brasilien aus dem Rennen sind, und dies ist für alle im Team wirklich sehr enttäuschend."

"Wir können jetzt nur sicherstellen, dass wir ein wesentlich besseres Auto haben, wenn wir hier zurückkehren. Wir hoffen, dass wir kommendes Jahr eine stärkere Saison haben werden."

"Gratulation an Fernando und gutgemacht von Renault, dass sie beide Meisterschaften gewonnen haben. Bei Michaels Rücktritt heute sahen wir unter schwierigen Umständen seinen Kampfesgeist, und natürlich wird er für den Sport ein großer Verlust sein."

"Es ist sehr schade, dass dies das letzte Rennen für Cosworth in der Formel 1 für die unmittelbare Zukunft ist. Sie haben großartige Arbeit geleistet und es war ein Vergnügen, mit ihnen zu arbeiten. Ich hoffe, dass der Name Cosworth sehr bald in die Formel 1zurückkehren wird."

Chris Jilbert, Chefingenieur von Cosworth: "Dies war nicht die Art und Weise, wie wir uns den Schlussstrich unter unsere aktuellen Involvierung in die Formel 1 vorgestellt hatten. Aber ich nehme an, dass wir ehrlich sagen können, dass wir das gesamte Rennen über mit beiden Motoren 20.000 Umdrehungen in der Minute geleistet haben!"

"Es scheint einfach nicht wahr zu sein, dass es im Fahrerlager der Formel 1 2007 kein von Cosworth-angetriebenes Auto geben wird. Für alle, die daran beteiligt sind, dass unsere Cosworth Formel-1-Motoren so leistungsfähig, zuverlässig und erfolgreich sind, ist dies ein unglaublich trauriger Tag."

"Ich bin mir sicher, dass diese Kommentare von zahlreichen Leuten auf und ab in der Boxengasse aufgenommen werden, die in der Vergangenheit weder bei oder mit Cosworth gearbeitet haben."

"Wir sind stolz darauf, Weltklasse zu sein und können stolz darauf sein, dass wir in der Lage waren, in der Saison 2006 den wohl leistungsfähigsten und zuverlässigsten Motor geliefert zu haben, obwohl wir nicht von einem Automobilhersteller unterstützt wurden."

"Lasst uns hoffen, dass Cosworth in der Zukunft wieder seinen verdienten Platz in der Startaufstellung bekommt. Mein Dank geht an alle bei Cosworth für ihre Widmung, Verpflichtung und die Entschlossenheit in ein paar sehr schwierigen Monaten."