• 03.03.2010 12:06

  • von Roman Wittemeier

Branson: "Formel 1 ist sexy"

Virgin-Boss Richard Branson über die Hintergründe seines Formel-1-Engagements: Mit Spaß und Spannung nach vorne

(Motorsport-Total.com) - Virgin bringt frischen Wind in die Formel 1. Zwar läuft der VR-01 auf der Strecke noch nicht optimal, aber die Präsenz der Marke Virgin ist kaum zu übersehen - und genau darum geht es dem Milliardär Richard Branson hauptsächlich. "Die Formel 1 ist sexy", sagt der Virgin-Boss. "Wir versuchen, daraus noch mehr zu machen. Die Formel 1 ist auch Spaß und Aufregung. Das sind alles Attribute, die perfekt zur Marke Virgin passen." 2009 hatte Branson als Sponsor bei Brawn die süße Formel-1-Luft geschnuppert.

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Richard Branson geht seinen Geschäften mit Spaß und Konsequenz nach

"Ich habe im vergangenen Jahr erkannt, dass rund eine Milliarde Menschen die Formel 1 verfolgen. Die meisten davon sind fanatisch bei der Sache", sagt Branson über seine guten Erfahrungen mit der Königsklasse. "Virgin gehört zu den Top-20-Marken der Welt. Für uns ist ein Engagement also gut." Und wie gut: Im vergangenen Jahr bekam der Brite für ein Investment von rund drei Millionen Dollar einen Werbewert von geschätzten 100 Millionen Dollar.#w1#

Die Liaison mit Brawn war schnell wieder beendet. Nach dem Gewinn der Weltmeistertitel verabschiedete sich Branson und stieg beim neuen Formel-1-Team Manor ein, das mittlerweile den Namen Virgin trägt. Die Kosten für das Unternehmen waren überschaubar. Angeblich hat man dem Team "nur ein wenig Geld geliehen". "Wir mögen Underdogs, weil die besondere Qualitäten haben", erklärt Branson im 'Evening Standard'. Und weiter: "Im vergangenen Jahr war es Brawn, in diesem Jahr sind wir es."

Der Virgin-Boss ist bekannt für immer wieder neue Abenteuer. Das Engagement beim britischen Formel-1-Team passt perfekt. "Wir ziehen es ohnehin vor, ein kleines Team beim Aufbau zu unterstützen, anstatt für ein etabliertes Team einfach nur einen großen Scheck auszufüllen. Natürlich erwarten wir sportlich nicht das gleiche Glück wie im Vorjahr. Aber wir sind daran gewöhnt, dass es beim Aufbau eines neuen Projekts mal schwierig werden kann."

Timo Glock

Timo Glock und Lucas di Grassi werden den Virgin-Cosworth VR-01 fahren Zoom

"Wir haben aber die Chance, dass wir uns schon im ersten Jahr achtbar aus der Affäre ziehen. Darauf können wir dann in den kommenden Jahren aufbauen", erklärt der britische Unternehmer, der bei der Vorstellung seines Teams zum Frühstück laute Rockmusik spielen ließ. "Wir erwarten ganz bestimmt zunächst keine Siege. Aber das Team wird alles daran setzen, sich schnell zu verbessern. Nach und nach werden wir uns steigern."

"Vielleicht werden wir das erste Jahr in der unteren Hälfte des Klassements sein, aber im zweiten Jahr eventuell schon in der oberen Hälfte und im dritten Jahr in den Top-5", beschreibt Branson den Wunsch-Fahrplan. Das erste Ziel sei es ohnehin, bester Neueinsteiger zu werden. Vor allem das Duell gegen Lotus will man gewinnen, denn es läuft eine Wette zwischen Branson und Lotus-Teamchef und Air-Asia-Boss Tony Fernandes: Der Verlierer muss als Stewardess im Flugzeug des Gewinners dienen.

"Es gibt eine tolle, freundschaftliche Rivalität", erklärt Branson den Hintergrund. "Es ist einfach nur ein Spaß. Tony hat vor Jahren mit mir zusammen bei Virgin gearbeitet, als ich vor vielen Jahren die Plattenfirma hatte. Alles, was er weiß, hat er von mir gelernt", lacht der charismatische Virgin-Chef. "Er hat Air Asia aufgebaut und uns nun sozusagen den Fehdehandschuh hingeworfen. Wir werden einen kleinen Kampf und viel Spaß am Ende der Startaufstellung haben."