Bottas: Zuversichtlich, Hamilton herausfordern zu können

Warum der Saisonstart Mercedes-Neuzugang Valtteri Bottas bestärkte, Lewis Hamilton Paroli bieten zu können und mit welcher Einstellung er an die Wochenenden herangeht

(Motorsport-Total.com) - Viele hätten erwartet, dass Lewis Hamilton seinem neuen Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas schon beim Auftaktwochenende in Melbourne eine empfindliche Niederlage zufügen wird. Der Brite war zwar der Schnellere, der Finne kam aber in seinem direkten Windschatten ins Ziel. Und er ist nach wie vor davon überzeugt, Hamilton Paroli bieten zu können: "Mein Tempo gegen Rennende hat mir Selbstvertrauen gegeben."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Sebastian Vettel, Valtteri Bottas

Der Saisonstart gibt Bottas Auftrieb, Hamilton fordern zu können Zoom

Tatsächlich steigerte Bottas nach einem mäßigen Start auf der Ultrasoft-Mischung später sein Tempo und holte den zunächst führenden Hamilton wieder ein. "Ich hatte nie Zweifel, ob ich das schaffen würde, aber es war schön, diese Bestätigung zu bekommen, dass das Tempo in Ordnung ist", erklärt Bottas. Zumal er laut eigenen Angaben noch Luft nach oben hat: "Ich bin immer noch dabei, mich in diesem Auto und mit diesem Team zu entwickeln."

Auch Ex-Formel-1-Pilot und Experte Martin Brundle spricht dem Finnen für seinen Mercedes-Einstand gegenüber 'Sky Sports F1' ein Kompliment aus: "Er hat etwas nervös begonnen, aber dann hat er sich ständig verbessert - vom Training über das Qualifying und dann speziell in der zweiten Rennhälfte. Als er sich endlich im Auto etwas entspannen konnte, haben wir sein wahres Tempo gesehen."

Bottas will Herangehensweise wegen Hamilton nicht ändern

Obwohl die Ausgangssituation auch wegen Hamilton denkbar schwierig war. "Mercedes ist ein großes, dominantes Team. Dort gegen den - wenn er in Topform ist - besten und schnellsten Fahrer der Formel 1 antreten zu müssen, schafft sehr viel Druck. Ich finde, dass er gut damit umgegangen ist."

Lewis Hamilton, Valtteri Bottas

Bottas pirschte sich in de zweiten Rennhälfte an Hamilton heran Zoom

Bottas ist bekannt dafür, es im Training etwas ruhiger anzugehen als andere Piloten, sich aber dann ständig zu steigern. Wird er diese Herangehensweise nun an der Seite Hamiltons auch aus psychologischen Gründen ändern? Der 27-Jährige winkt ab: "Ich werde so arbeiten wie immer. Ich finde im Verlauf des Rennwochenendes immer Zeit, vor allem im letzten Teil des Qualifyings, wenn alles passen muss und es wirklich zählt."

Bottas hat Hamilton stets im Auge

Das bedeute aber nicht, dass er Hamilton nicht im Auge behalte: "Natürlich schaue ich während des Trainings genau auf meinen Teamkollegen, ob es irgendwas gibt, was ich mir abschauen kann, um mich zu verbessern. Da war aber auch davor schon so."

Sein Leben habe sich seit dem Aufstieg in die Topriege der Formel 1 generell nur marginal verändert: "Ich habe jetzt in meinem Leben vielleicht etwas mehr zu tun, aber sonst hat sich nichts geändert. Mein Job ist auch immer noch, wie ein Wahnsinniger Gas zu geben." Nur die Ausgangssituation ist nun etwas anders, was ihn alles andere als stört: "Ich komme jetzt mit dem Wissen zu den Rennen, dass wir höchstwahrscheinlich die Gelegenheit haben werden, um den Sieg zu kämpfen. Das ist toll."