• 01.05.2025 19:58

  • von Stefan Ehlen, Co-Autor: Ronald Vording

Bortoleto versteht Fahrerkritik nicht: Miami ist "nicht schlecht"

Andere Formel-1-Fahrer halten wenig bis nichts vom Miami International Autodrome, aber Gabriel Bortoleto kann diese Kritik bislang nicht nachvollziehen

(Motorsport-Total.com) - Was Lewis Hamilton von der Formel-1-Rennstrecke in Miami hält, das hat der siebenmalige Weltmeister kürzlich mit knallharten Aussagen deutlich gemacht. Doch Sauber-Fahrer Gabriel Bortoleto kann diese Kritik am Miami International Autodrome bisher nicht nachvollziehen: Sein erster Eindruck sei positiv.

Titel-Bild zur News: Formel-1-Neuling Gabriel Bortoleto in der Startaufstellung in Dschidda 2025

Formel-1-Neuling Gabriel Bortoleto in der Startaufstellung in Dschidda 2025 Zoom

"Um ehrlich zu sein, ich mag die Strecke", sagte der Formel-1-Neuling vor dem Miami-Grand-Prix 2025 (alle Einheiten hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!). "Ich muss natürlich erst fahren, um wirklich zu sehen, wie sie sich anfühlt. Aber im Simulator hat sie sich nicht schlecht angefühlt."

Bortoleto räumt ein: Miami werde wahrscheinlich "nicht meine Lieblingsstrecke, aber ich werde sie auf keinen Fall hassen. Denn es ist wie ein Stadtkurs, aber mit hohen Geschwindigkeiten und ein paar langsamen Passagen. Also ich freue mich darauf."

Sainz wünscht sich bessere Überholstellen

Williams-Fahrer Carlos Sainz wiederum kam mit gemischten Gefühlen nach Florida, nachdem er bereits wiederholt Formel-1-Rennen in Miami bestritten hat. Für den "nächsten Schritt" schlägt er Modifizierungen am Layout vor. Konkret: "Ob wir nicht ein paar Kurven umgestalten könnten, um daraus eine bessere Show zu machen - und nicht nur eine Show abseits der Strecke."

Ziel müsse sein, ein "spannenderes Rennen" zu ermöglichen, meint Sainz. "Falls es also die Möglichkeit gibt und die Strecke bereit ist zu sagen: 'Schaut, hier gibt es einen Bereich, wo wir etwas umgestalten könnten', wäre ich sehr offen, den Organisatoren zu helfen und zu sehen, ob wir es zum Beispiel fürs Überholen ein bisschen verbessern könnten."


Aus dem Miami-Grand-Prix ein Nachtrennen unter Flutlicht zu machen, das würde laut Sainz "nichts verändern". Verwerfen will der Formel-1-Fahrer diese Idee aber nicht: "Wenn es die Show verbessert, also die andere Seite des Sports, dann wäre ich damit einverstanden."

Wie sich ein Rookie auf Miami vorbereitet

Zumindest 2025 fährt die Formel 1 noch bei Tageslicht in Miami, und genau darauf hat sich Bortoleto im Simulator vorbereitet. Er habe einen "sehr vollen Tag" im Simulator verbracht, erklärt der Sauber-Fahrer. Auf dem Programm standen "sehr viele Runden" bei unterschiedlichen Bedingungen, dazu "viele verschiedene Tests am Auto".

Aber reicht das aus, um bis zum Qualifying bereit zu sein? "Das hängt stark von der Strecke ab, auf der du fährst", meint Bortoleto. "Zum Beispiel war Suzuka für mich eine Strecke, auf der ich mich sofort sehr wohlgefühlt habe. Es hat sofort gepasst. In Dschidda zum Beispiel habe ich bis zum Qualifying nie eine saubere Runde hingekriegt. Dort habe ich mich nie wohlgefühlt."

Im Idealfall erreiche ein Rennfahrer noch im Freitagstraining ein "sehr klares Bild" und spätestens im dritten Freien Training ein "sehr gutes Niveau", sagt Bortoleto. "Wenn du dieses Niveau aber schon im ersten Training erreichst, hast du viel mehr Zeit, um dich auf das Qualifying vorzubereiten."

Welche Pläne Bortoleto für das Qualifying hat

Und genau hier liegt aus Bortoleto-Sicht das Problem: Das Qualifying war bisher eine Schwachstelle für ihn in der Formel 1. Doch der Serienneuling betont: Die Zielsetzung bei Sauber sei eine ganz andere als bei einigen anderen Teams im Feld.


Fotos: Das Miami-Sonderdesign von Sauber


"Wir nehmen uns immer vor, ins Q2 zu kommen", sagt Bortoleto. "Das ist für uns schon positiv. Aber manchmal haben wir weniger gute Chancen. Die Topteams wiederum können einfach fahren und kommen in Q2 oder Q3. Wir müssen sehr gute Runden fahren, um alles herauszuholen. Und manchmal, wenn man versucht, diese sehr guten Runden zu fahren, macht man Fehler."

Deshalb dürfe man sich als Fahrer in einem Hinterbänkler-Rennstall nicht zu sehr unter Druck setzen. "Du musst einfach verstehen, dass du das Auto nicht überfahren darfst, einfach ruhig bleiben und die Runde zusammenbringen. Und ich denke, das war bei den jüngsten Wochenenden ein bisschen das Thema."

Deshalb gehe es für ihn in Miami darum, die Runde auf den Punkt zu bringen - aber unter erschwerten Bedingungen: "Es ist ein Sprint-Wochenende, also musst du dich rasch steigern und Vertrauen zur Strecke aufbauen. Dann wird es schon passen", meint Bortoleto.

Kein neuer Ansatz bei Bortoleto

Das bedeute für ihn keine Abkehr vom bisherigen Vorgehen. Bortoleto: "Ich werde am Ansatz nichts ändern. Ich versuche einfach, mein Bestes zu geben und die Runden maximal zu nutzen."

Und das in verändertem Fahrzeugdesign: Sauber schickt den C45 in Miami mit neuem Look auf die Strecke. Bortoleto gefällt das: "Ich finde, wir sollten dieses Design für den Rest der Saison behalten. Es sieht besser aus als das ursprüngliche!"

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