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Bodenhöhe noch nicht optimal: Valtteri Bottas über Schwäche des C43

Das Sauber-Teamduell unter der Lupe: Wo Valtteri Bottas in Saudi-Arabien die Zeit auf Guanyu Zhou verliert und woran das liegen könnte

(Motorsport-Total.com) - Nur 0,050 Sekunden haben Guanyu Zhou im Qualifying in Saudi-Arabien für den Einzug in Q3 gefehlt. Der Chinese belegte letztendlich den zwölften Platz (und rückt wegen der Leclerc-Versetzung auf P11 auf), 0,207 Sekunden vor seinem Alfa-Romeo-Teamkollegen Valtteri Bottas. Der meint anerkennend: "Zhou hat sich im Vergleich zum Vorjahr definitiv gesteigert."

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Valtteri Bottas verlor das Teamduell gegen Guanyu Zhou in Q2 in Saudi-Arabien Zoom

Zhou selbst ist mit seiner Performance auf dem Stadtkurs in Dschidda zufrieden: "Viel mehr steckte in der Runde nicht drin. Nach dem schwierigen Freitag hatte ich damit gar nicht gerechnet. Aber wir haben das Auto über Nacht stark verändert, und seither geht es in die richtige Richtung. Das war ein enormer Schritt."

Was genau das Sauber-Team seit dem Freitagstraining umgebaut hat, "da möchte ich nicht zu sehr ins Detail gehen. Wir hatten einfach mehr Grip. Letztendlich hat nicht viel gefehlt auf Q3. Das ist einerseits ermutigend, andererseits aber natürlich auch ärgerlich", sagt Zhou.

Bottas ist schon eher bereit, über die Feinheiten des C43 zu sprechen: "Wir müssen noch den besten Kompromiss zwischen High- und Low-Speed-Performance finden. Das Auto ist ein bisschen empfindlich, was das Einstellen der Bodenhöhe betrifft, und ich habe das Gefühl, wir haben zu viel Luftwiderstand."

Sauber-Analyse: Was sagen die Daten?

Das ist aber womöglich eher eine Frage des Set-ups als eine der technischen DNA des Autos. Denn Bottas liegt im Topspeed-Ranking des Qualifyings mit 330,7 km/h auf Platz 10, während Zhou mit 335,8 km/h gemessen wurde und damit hinter den beiden Red Bulls sogar Drittschnellster auf den Geraden war.

"Wenn wir beim Topspeed halbwegs hinkommen wollen, müssen wir Flügel wegnehmen, und dann haben wir in den Kurven Probleme. Wir müssen an der Effizienz arbeiten", meint Bottas. Und: "Wir haben kein 'Bouncing' im klassischen Sinn. Aber wir müssen noch die optimale Bodenhöhe finden, mit der wir in langsamen Kurven auch guten Anpressdruck haben."

Die Analyse der GPS-Daten zeigt: Bottas holt bis zur Ausfahrt Kurve 2 schon 0,15 Sekunden auf Zhou raus und baut diesen Vorsprung auf bis zu 0,22 Sekunden aus. Doch aus Kurve 4 und Kurve 13 raus hat Zhou auf den Geraden die höhere Geschwindigkeit, mutmaßlich wegen eines flacher eingestellten Flügels.

Bei Kurve 23 von 27 liegen die beiden noch gleichauf. Danach gibt's bis zur Ziellinie nur noch Vollgas, mit Ausnahme der Haarnadelkurve vor Start und Ziel. Vorteil Zhou? Bottas hält fest: "Am Ende der Runde konnte ich die Zeit einfach nicht finden."

Bottas findet: "Das Gefühl ist gar nicht so schlecht"

Das liegt nicht an einem unruhigen Heck: "Das Gefühl ist eigentlich gar nicht so schlecht", sagt der ehemalige Mercedes-Fahrer. "Aber auf der Stoppuhr passt die Zeit am Ende nicht. Ich denke, dass unser Auto auf so schnellen Strecken wie dieser einfach noch nicht im optimalen Fenster ist. Da liegen uns langsame Strecken derzeit besser."

Trotzdem: "In Bahrain haben wir Punkte geholt. Das wird nicht einfach, aber es ist möglich", sagt Bottas. "Wir sind nicht gut ins Wochenende gestartet, aber im Qualifying war der Abstand zu Q3 keine Katastrophe. Wenn wir eine gute Rennpace haben, dann sind wir noch auf Kurs, unser Ziel zu erreichen, nämlich eine Top-5-Platzierung in der Konstrukteurs-WM."

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