• 21.09.2001 15:29

  • von Fabian Hust

BMW-Williams reist optimistisch nach Indianapolis

Nach dem vierten Saisonsieg in Monza reisen die Blau-weißen optimistisch zum vorletzten Saisonlauf

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Sieg durch Juan-Pablo Montoya und Platz drei für Ralf Schumacher in Monza reist das BMW-Williams-Team gestärkt nach Indianapolis. Beim Großen Preis der USA 2000 ging das Team leer aus, aus früheren Jahren stehen für Williams fünf Siege in den Vereinigten Staaten zu Buche, für BMW einer. Montoya würde seinem Gewinn des weltberühmten 'Indy 500' im vergangenen Jahr nur zu gern einen Formel-1-Sieg folgen lassen.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya würde am liebsten in Indy gewinnen

Ralf Schumacher: "Ich denke, wir sind gut vorbereitet, und auch die Leute von Michelin haben sicher ihre Hausaufgaben gemacht, obwohl sie keine Formel-1-Erfahrung in Indianapolis haben. Die Veranstalter haben eine gute Rennstrecke für uns geschaffen. Im Vorjahr fanden alle die schnelle Kurve des Ovals sehr aufregend. Ich muss zugeben, ich fand eher die Tatsache, dass es da eine Mauer statt einer Auslaufzone gibt, einen Grund, um sich aufzuregen. Der Abschnitt im Innenraum ist eng und eine fahrerische Herausforderung. Es waren sehr viele Zuschauer da, aber sie sind leider ziemlich weit weg von Strecke, so dass man die Atmosphäre als Fahrer nicht so stark spürt."

Juan-Pablo Montoya: "Es sollte interessant werden. Die Strecke verlangt einen Kompromiss zwischen viel und wenig Abtrieb. Alles steht und fällt damit, die richtige Abstimmung zu finden. Uns bereiten eigentlich nur jene Strecken Schwierigkeiten, auf denen maximaler Abtrieb gefordert ist. Von daher sollten wir in Indianapolis schnell sein."

Sam Michael, Chefingenieur: "Indianapolis ist völlig anders als alle anderen Formel-1-Strecken. Sie hat die längste Gerade mit bis zu 23 Sekunden Vollgas und anschließend eng gewundene, langsame Kurven. Zum Formel-1-Kurs gehören zwei Kurven des Ovals, die allerdings mit Vollgas gefahren und deshalb zur Gerade gerechnet werden. Bei der Abstimmung muss man größten Wert auf gute Traktion legen, damit aus den langsamen Kurven gut herausbeschleunigt werden kann. Wir haben uns mit Michelin ausgetauscht und sind überzeugt, dass wir eine Reifenkonstruktion und eine Mischung haben werden, die den Streckenanforderungen entspricht. Wir sind zuversichtlich, dass Michelin auch ohne Testmöglichkeit konkurrenzfähig sein wird. Weil für den Innenraum maximaler Abtrieb gefragt ist, gleichzeitig aber minimaler Luftwiderstand auf der Geraden zählt, werden wir eine Reihe unterschiedlicher Flügel-Varianten zu sehen bekommen. Außerdem wird es verschiedene Strategien geben, einerseits, weil die Boxengasse verändert wurde, andererseits, weil wir alle wenig Erfahrung mit der Strecke haben."

Gerhard Berger, BMW-Motorsportdirektor: "Auf Grund der Ereignisse gab es natürlich viele Diskussionen um den Grand Prix. Aus unserer Sicht ist jetzt vor allem wichtig, dass sich bei diesem Rennen jeder voll und ganz auf seine Aufgabe konzentriert und seine Arbeit bestmöglich erledigt. Der Kurs ist zwar nicht ganz so maßgeschneidert für uns wie Monza oder Hockenheim, hat aber eine lange Vollgasstrecke und sollte uns auf jeden Fall liegen. Ralf hat dort noch eine Rechnung offen, weil er im vergangenen Jahr mit den besten Chancen auf Platz zwei ausgefallen ist. Und für Juan Pablo ist der Ort, an dem er 2000 das Indy 500 gewann, ohnehin etwas Besonderes. Außerdem hat ihm der Monza-Sieg zusätzlich den Rücken gestärkt. Wir sind sehr zuversichtlich und legen die Priorität technisch klar auf die Standfestigkeit. Wenn sie gegeben ist, haben wir gute Aussichten, in dieser Saison noch einige Punkte zu sammeln."