• 04.06.2004 12:31

BMW-Williams hofft auf Trendwende in Nordamerika

Die BMW-Williams-Piloten Juan-Pablo Montoya und Ralf Schumacher setzen in Kanada und den USA auf neue Entwicklungen am FW26

(Motorsport-Total.com) - Die Reise über den Atlantik lohnt sich. Binnen acht Tagen werden in Nordamerika die Großen Preise von Kanada (13. Juni) und der USA (20. Juni) ausgetragen. Unter den erschwerten Bedingungen dieser unmittelbar aufeinander folgenden Rennen geht die erste Saisonhälfte der Formel-1-Weltmeisterschaft 2004 zu Ende, es sind die Rennen acht und neun von 18.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher hofft, dass es in Nordamerika besser laufen wird

Auf dem 4,361 Kilometer langen und anspruchsvollen Circuit Gilles Villeneuve in Montreal hatte das BMW-Williams-Team 2001 seinen zweiten von mittlerweile neun gemeinsamen Siegen gefeiert. Nach Testfahrten in Monza und in Silverstone fährt das BMW-Williams-Team nun mit einigen neuen Komponenten für den FW26 zu den beiden Rennen in Nordamerika.#w1#

Juan-Pablo Montoya: "Vor uns liegen die nächsten beiden Grand Prix im Doppelpack, dass sie nicht in Europa stattfinden, macht die Aufgabe für alle noch einmal schwerer. Zur Vorbereitung haben wir hart gearbeitet bei Tests in Silverstone und Monza. Die Strecken in Kanada und in den USA erfordern viel Motorleistung und relativ wenig Abtrieb. Wir sollten dafür gut aufgestellt sein, denn wir haben immer noch einen sehr guten Motor, selbst wenn sich andere Teams im Vergleich zum Vorjahr gesteigert haben."

"Das BMW-Williams-Team war immer recht stark auf dem 'Circuit Gilles Villeneuve'. Die Strecke scheint unserem Paket zu liegen, und ich freue mich auf die Überholmöglichkeiten dort. Es ist ein sehr technischer Kurs, man muss seine Linie sehr präzise wählen und sehr bedacht mit seinem Auto umgehen. Das alles verspricht viel Fahrspaß. Jeder im Team arbeitet mit Vollgas, und wir hoffen, dass wir bei den beiden Überseerennen eine Trendwende bei unseren Leistungen erreichen können."

Ralf Schumacher blickt nur noch nach vorn

Ralf Schumacher: "Auch wenn es zuletzt nicht so gut für mich gelaufen ist, freue ich mich sehr auf den Trip nach Nordamerika. Speziell in Montréal fühle ich mich immer sehr wohl. Ich mag die Stadt, die Leute und vor allem die Rennstrecke. Auch unserem Auto müsste der Kurs liegen, zumindest haben wir dort in den vergangenen Jahren oft gut abgeschnitten."

"Ich bin überzeugt davon, dass wir durch die intensiven Tests in Silverstone und Monza nach dem Grand Prix von Europa bestens gerüstet sind, um einen Schritt nach vorn zu machen. Wie groß der ausfallen wird, weiß ich allerdings nicht. Jedenfalls lasse ich mich durch den verkorksten Saisonstart nicht irritieren: Ich blicke nicht zurück, nur nach vorn. Ich denke ab jetzt nur noch von Rennen zu Rennen und werde jeweils das Beste aus der Situation machen."

Sam Michael setzt auf das umfangreiche Entwicklungsprogramm

Sam Michael, Technischer Direktor bei Williams: "In der Woche nach dem Nürburgring-Rennen hat das Team parallel in Silverstone und in Monza getestet. Alle unsere Fahrer haben dabei mitgewirkt, um die Entwicklung des FW26 weiter voranzutreiben. Mit Ralf haben wir uns in Monza auf Bremsen, Reifen und Aerodynamik konzentriert, in Silverstone standen Arbeiten an der Traktionskontrolle, Reifentests und die Fahrzeugabstimmung im Vordergrund. Dort waren Juan-Pablo, Marc Gené und Antonio Pizzonia im Einsatz."

"Die Rennstrecke in Montréal erfordert geringe bis mittlere Abtriebswerte. Für relativ geringe Kurvengeschwindigkeiten ist es entscheidend, das richtige Maß an Abtrieb zu finden. Es werden insgesamt hohe Anforderungen an das Bremsverhalten, die Traktion, die Aerodynamik und die Motorleistung gestellt. Es gibt auf dem 'Circuit Gilles Villeneuve' mehr Überholmöglichkeiten als auf manch anderer Rennstrecke, von daher sollte es ein spannendes Rennen werden. Auch das Safety Car kam dort schon häufiger zum Einsatz, wir müssen eine gute Rennstrategie entwickeln."

Theissen: Weiterentwicklung des P84 hat begonnen

Mario Theissen, BMW-Motorsportdirektor: "Außer einer effizienten Aerodynamik und hervorragenden Bremsen ist auf den langen Geraden des Circuit Gilles Villeneuve auch der BMW P84 Motor extrem gefordert. Das gilt einerseits hinsichtlich der Standfestigkeit, zumal in Montréal durchaus mit sommerlichen Temperaturen zu rechnen ist. Andererseits ist auch maximale Leistung gefragt. Für beide Anforderungen sollten wir gut gerüstet sein."

"Nachdem wir seit Imola die Qualifying-Drehzahl und -Leistung auch im Rennen voll umsetzen, hat die Weiterentwicklung des Motors begonnen. Im Mittelpunkt steht dabei die Leistungssteigerung, daneben befassen wir uns gemeinsam mit Williams mit Fahrbarkeit, Traktionskontrolle und Startverhalten. Diese Themen standen auch auf dem Testprogramm der vergangenen Woche in Monza und Silverstone."

"Nordamerika ist der bedeutendste Überseemarkt für BMW. Der Andrang von Fans und Freunden der Marke auch aus den USA ist in Montréal groß, und das nicht nur an der malerisch gelegenen Rennstrecke. Am Samstagabend gibt es in der Innenstadt traditionell ein Straßenfest von BMW Kanada, die BMW M Night. Für die Teams und für die Fans ist Montréal immer wieder ein besonderes Erlebnis."