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  • 02.12.2007 12:20

BMW nimmt die Spitze ins Visier

Bei der BMW Motorsport Party in München kündigte Nick Heidfeld an, dass er Weltmeister werden will - Dank an scheidenden Botschafter Hans-Joachim Stuck

(Motorsport-Total.com/sid) - Nach der erfolgreichen Formel-1-Saison 2007 will das BMW Sauber F1 Team das bisherige Spitzenduo Ferrari und McLaren-Mercedes im kommenden Jahr in einen Mehrkampf zwingen: "Wir wollen aus dem Zweikampf einen Mehrkampf machen und ein Rennen gewinnen", sagte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen auf der Motorsportparty des Rennstalls in München.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen

Mario Theissen ist der Architekt des Erfolgs von BMW - und dieser Eisskulptur...

Theissen räumte ein, dass diese Zielsetzung sehr ehrgeizig sei, "aber ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingt." Grund für seinen Optimismus sei der bisherige Entwicklungsfortschritt des Teams, zudem liege man mit dem BMW Sauber F1.08 im Plan: "Wir sind in der Entwicklung des neuen Autos weiter als zum gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres und hoffen deshalb auch, die Früchte dieser Arbeit zu ernten. In der Formel 1 sind keine Nasenbohrer unterwegs, trotzdem wollen wir weiter nach vorne kommen", meinte Theissen.#w1#

Abstand zur Spitze soll verkürzt werden

Trotz des angestrebten weiteren Schritts nach vorne mit dem deutschen Piloten Nick Heidfeld (Mönchengladbach) und dem Polen Robert Kubica bleiben nach Ansicht von Theissen Ferrari und McLaren-Mercedes die Favoriten für die Saison 2008: "Die hatten im Durchschnitt eine halbe Sekunde pro Runde Vorsprung auf uns. Das ist ein Pfund, mit dem man wuchern kann", erklärte der 55-Jährige, verdeutlichte aber die eigene Zielsetzung: "Wenn man auf zwei Zehntel herankommt, kann man je nachdem, wie das Wochenende läuft, auch ganz nach vorne fahren."

"Wenn man auf zwei Zehntel herankommt, kann man auch ganz nach vorne fahren." Mario Theissen

Positive äußerte sich auch Heidfeld: "Ich war mit meiner Leistung in dieser Saison zufrieden, obwohl nicht alles perfekt gelaufen ist. Wir liegen mit unserem Fünfjahresplan im Soll und mein Ziel ist es, mit BMW Weltmeister zu werden. Die Erwartungen sind enorm hoch, aber ich bin es in den letzten Jahren gewohnt, mit Druck umzugehen."

Am Rande der Veranstaltung gab der Rennstall bekannt, dass Marko Asmer aus Estland und der Spanier Javier Villa bei den anstehenden Testfahrten im spanischen Jerez für das BMW Sauber F1 Team an den Start gehen werden.

Nach 23 Jahren als Rennfahrer und Botschafter für BMW wurde unterdessen Hans-Joachim Stuck bei der traditionellen Motorsportparty am Samstagabend vor rund 600 geladenen Gästen in der Münchner Olympia-Eissport-Trainingshalle offiziell verabschiedet.

Stuck: Von München nach Wolfsburg

"Er kann auf viele Jahre im Motorsport zurückblicken und hat dabei die meiste Zeit seiner Karriere erfolgreich mit BMW Fahrzeugen bestritten", sagte Theissen, der den Wechsel des Münchner Urgesteins Stuck in den Volkswagen-Konzern wie viele andere BMW Mitarbeiter bedauerte: "Er wird dort eine neue Aufgabe übernehmen und das sehen wir mit einem weinenden Auge." Passend zum Umzug erhielt Stuck als Geschenk von BMW einen Stadtplan von Wolfsburg.

"Er hat die meiste Zeit erfolgreich mit BMW Fahrzeugen bestritten." Mario Theissen

Der frühere Formel-1-Pilot, Sportwagen-Weltmeister, Le-Mans-Sieger und DTM-Champion Stuck, der am 1. Januar 57 Jahre alt wird, ist einer der erfolgreichsten und bekanntesten Rennfahrer Deutschlands. Er soll in Zukunft im Volkswagen-Konzern den Motorsport repräsentieren.

"Ich habe BMW sehr viel zu verdanken und wünsche ihnen weiterhin Erfolg und vor allem viele Formel-1-Siege. Aber ich will meine Erfahrung auch abseits der Rennstrecke einbringen und hinter die Boxenmauer blicken", sagte Stuck. "Ich werde das Unternehmen in allen Dingen des Motorsports beraten und habe ein ganzes Heft voller Ideen. Mein Tätigkeitsbereich werden auch weiter die Rennschauplätze dieser Welt sein, ob das die Dakar, die Tourenwagen-WM, die DTM oder die Rallye-Szene ist."

Bestätigt worden waren zuvor bereits die fünf BMW Werksfahrer für das kommende WTCC-Jahr: In Jörg Müller (Hückelhoven), Augusto Farfus (Brasilien), Andy Priaulx (Großbritannien), Alessandro Zanardi (Italien) und Felix Porteiro (Spanien) hält das Team seine Piloten, die auch 2007 im Einsatz waren.