• 21.09.2006 11:31

  • von Franziska Beetz

Blundell: Vieles zu Ungunsten von Renault gelaufen

Der ehemalige Formel-1-Pilot Mark Blundell meint, dass der Kampf um den Titel für Renaults Fernando Alonso dieses Jahr wesentlich schwieriger ist

(Motorsport-Total.com) - Nach dem überaus ereignisreichen Rennwochenende in Monza ist der Abstand in der Fahrerwertung zwischen dem führenden Fernando Alonso und Michael Schumacher auf zwei Zähler zusammengeschmolzen. Weltmeister Alonso hatte ein schwarzes Wochenende: Zuerst war er durch eine umstrittene Strafe der FIA in der Startaufstellung um fünf Plätze nach hinten auf Rang zehn versetzt worden, da er Felipe Massa im Qualifying behindert haben soll, und dann gab im Rennen der Motor des 25-Jährigen auf.

Titel-Bild zur News: Mark Blundell

Glaubt an psychologische Tricks im Fahrerlager: Mark Blundell

In der Konsequenz verurteilte Alonso Schumacher als den "unsportlichsten Piloten aller Zeiten", während Renault-Teamchef Flavio Briatore gar vermutete, der Ausgang der diesjährigen Weltmeisterschaft sei bereits zu Gunsten von Schumacher manipuliert worden. Der ehemalige Formel-1-Pilot Mark Blundell glaubt, dass diese Reaktionen seitens des Spaniers und Renault als psychologische Kriegsführung verstanden werden können.#w1#

"Ich denke, sie versuchen das Gleichgewicht der anderen durch Worte zu zerstören", erklärte Blundell in einem Interview mit 'ITV'. "Die Reaktion basiert auf dem Wissen, dass Ferrari und Schumacher jetzt das stärkere Paket haben." Man versuche an diesem Punkt der Meisterschaft einfach alles, um den anderen aus der Ruhe zu bringen. "Schumacher ist siebenmaliger Champion, Alonso hat einen Titel gewonnen und verfügt über großes Talent, aber man wird mit solchen Kommentaren nicht gehört, bis man bestimmte Erfolge erreicht hat, die für ihn noch ausstehen", kommentierte er.

Nach Blundells Meinung steht Alonso in diesem Jahr wesentlich stärker unter Druck als vor seinem Titelgewinn im vergangenen Jahr, da dieses Mal der Abstand zwischen den Teams viel geringer sei: "Vieles ist in diesem Jahr zu Ungunsten von Renault gelaufen. Viel davon hat dazu beigetragen, dass sie ihre Leistung nicht aufrechterhalten konnten." Auch die umstrittene Bestrafung des Renault-Fahrers nach dem Qualifying beim Italien-Grand-Prix sei nicht gerade dienlich gewesen.

Weiterhin sei die Strafe, die von vielen Insidern als ungerechtfertig angesehen wird, nicht positiv für das Ansehen der Formel 1. Alonso soll Felipe Massa, Teamkollege von Schumacher bei Ferrari, die schnelle Runde verdorben haben, als er vor ihm aus der Box auf die Strecke kam. Blundell: "Es ist sehr schwer zu verstehen, denn das war eine vollkommen normale Situation, für die man normalerweise nie eine Strafe erwartet hätte. Das ist das Hauptproblem. Wenn die Sachen einfacher gestrickt sind, sind sie auch besser zu verstehen. Diese Einfachheit geht für die Außenstehenden verloren."