• 13.08.2015 11:46

  • von Ian Parkes (Haymarket)

Bernie Ecclestone will konkurrenzfähiges Renault-Werksteam

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone möchte sich eine Formel 1 ohne Renault gar nicht vorstellen und ermutigt die Franzosen, mit einem eigenen Team anzutreten

(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone hat an Renault appelliert, der Formel 1 nicht den Rücken zu kehren und stattdessen als Werksteam zurückkommen. Der Renault-Vorstand entscheidet dieser Tage, welchen Weg man bezüglich der Formel 1 einschlägt. Firmenchef Carlos Ghosn führt darüber derzeit mit Formel-1-Zampano Ecclestone Gespräche. Der Zuliefervertrag, den die Franzosen mit Red Bull und Toro Rosso haben, endet nach der Saison 2016. Unterdessen lotet Renault die Optionen für 2016 und die Zeit danach aus.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone, Sebastian Vettel

Für Ecclestone gehört Renault einfach in die Formel-1-Startaufstellung Zoom

Entweder man behält bei Renault den Status quo bei, steigt aus der Königsklasse aus oder man übernimmt Lotus. Letztere Option scheint sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium zu befinden. "Sie haben gesagt, dass sie sich das anschauen und werden bis September hoffentlich eine Entscheidung gefällt haben", berichtet Ecclestone: "Wir müssen schauen und abwarten, aber es liegt an ihnen. Wenn es also irgendetwas gibt, wo wir ihnen helfen können..."

Auf die Frage, welches Szenario er am liebsten sehen würde, sagte der 84-Jährige: "Ich hätte gerne, dass sie Lotus übernehmen oder mit einer neuen Mannschaft von vorne anfangen. Ich würde sie nicht gerne verlieren, da sie sehr lange bei uns dabei waren. Sie sind einfache Leute im Umgang, nette Leute - da gibt es nirgendwo Drama. Aus ihrer Sicht ist nur die Frage, wie viel das ihnen wert ist."

Genau das wird gerade evaluiert und vor kurzem machte der Hersteller deutlich, dass der Werbeeffekt für die Marke als Motorenlieferant sehr gering ist. Ein weiteres Problem scheint zu sein, dass Renault sich den Schulden gegenübersteht, in denen Lotus derzeit steckt - und wie man damit umgeht, sollte man nach Enstone zurückkehren. So verriet Ecclestone: "Sie werden die Schulden nicht übernehmen. Sie hoffen, dass die Gläubiger einen Schuldenschnitt machen werden. Aber lasst uns schauen, was passiert. Es wäre schön davon auszugehen, dass sie nicht verschwinden."


Der neue Renault-Motor für 2015

Mit Blick auf die Schwierigkeiten, die Renault in der laufenden Saison auf der Strecke hat, liegt ein Hauptaugenmerk auch drauf, dass man einen konkurrenzfähigen Antriebsstrang bauen kann, sobald man wieder mit einem eigenen Team antritt. "Ich würde gerne sehen, dass sie es wieder hinbekommen, einen konkurrenzfähigen Motor zu bauen. Wenn das der Fall ist, werden sie in einer guten Verfassung sein", führt Ecclestone aus und fügt hinzu: "Wenn sie als Team mit einem Motor antreten, der nicht wettbewerbsfähig ist, wäre das für sie nicht gut."