Bergers drei Helden von Singapur

Gerhard Berger hat beim von Sebastian Vettel dominierten Rennen in Singapur noch zwei weitere Helden ausgemacht: Fernando Alonso und Kimi Räikkönen - Die Gründe

(Motorsport-Total.com) - Auf den ersten Blick war der Grand Prix von Singapur eine ganz klare Solo-Show von Titelverteidiger Sebastian Vettel. Der Red-Bull-Pilot dominierte das Qualifying und nahm mit einer beeindruckenden Flucht nach vorne schon in den ersten Runden die Spannung aus dem Rennen - seine Rivalen blieben dieses Wochenende ganz klar im Schatten des 26-Jährigen, der vor seinem vierten WM-Triumph in Serie steht.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Nicht nur Sebastian Vettel hat Gerhard Berger in Singapur begeistert Zoom

Ex-Formel-1-Pilot und -Toro-Rosso-Mitbesitzer Gerhard Berger zeigt sich ebenfalls von der Leistung seines ehemaligen Schützlings begeistert, hat aber mit Fernando Alonso und Kimi Räikkönen beim Nachtrennen zwei weitere Helden ausgemacht.

Berger attestiert Vettel enormes Selbstvertrauen

"Mir sind dieses Wochenende drei starke Sachen aufgefallen", erklärt er gegenüber 'ServusTV'. "Zuerst das Training von Sebastian Vettel. Er hat in der ersten Q3-Runde so einen Vorsprung herausgefahren, dass er den zweiten Reifensatz gar nicht mehr verwenden musste und sich die Reifen für das Rennen sparen konnte."

Obwohl es am Ende knapp wurde und Nico Rosberg die Vettel-Pole-Zeit um ein Haar geknackt hätte, zeigt sich Berger beeindruckt: "Das war taktisch eine Topleistung. Es war ganz knapp, aber das macht man nur, wenn man so viel Selbstvertrauen hat wie Red Bull und Sebastian Vettel."

Topstart von Alonso beeindruckt Berger

Auch beim Start behielt Vettel gegen Rosberg die Nerven, doch es war eine andere Aktion, die Bergers Aufmerksamkeit zu Beginn des Rennens erregte: das Manöver von Fernando Alonso. Der Ferrari-Star fuhr nur als Siebter los, hielt sich aber beim Anbremsen der ersten Kurve ganz rechts außen und nutzte mit einem späten Bremsmanöver die vor ihm entstandene Lücke, um auf Platz drei nach vorne zu fahren - ein cleveres Manöver.


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"Typisch Alonso", schwärmt auch Berger. "Er ist kaum in Crashs involviert, findet immer die Löcher, wo man durchkommt", attestiert er dem Spanier große Übersicht. "Das war super." Doch nicht nur der Ferrari-Star, sondern auch dessen zukünftiger Teamkollege Kimi Räikkönen erntet Bergers Lob.

Räikkönen beweist Überholkünste

Der Finne, der an Rückenproblemen litt, startete nur aus Position 13, kämpfte sich aber in starker Manier bis auf das Podest nach vorne. Am Ende krönte er sein Rennen mit einem beeindruckenden Überholmanöver gegen Jenson Button in der Endphase, bei dem er auf der Außenbahn am McLaren-Piloten vorbeizog.

"Auf so einem Stadtkurs außen zu überholen, das ist glaube ich bisher sehr selten vorgekommen", ist Berger begeistert. "Das war ein unglaublich gutes Manöver - typisch Kimi." Der Österreicher spricht aber auch Räikkönens Duell-Partner Button ein Kompliment für seine Fairness aus: "Da gehören ja immer zwei dazu - und Jenson hat sich sehr fair verhalten und gesagt: 'Kimi, gut gemacht, das ist jetzt deine Linie, und du bist Sieger in diesem Duell'."