• 09.05.2008 11:15

Berger: "Werden sicher Schwierigkeiten haben"

Gerhard Berger stellt sich in Istanbul auf ein schwieriges Wochenende ein, möchte das alte Auto aber würdig in Ruhestand schicken

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Frage: "Gerhard, deine Fahrer Sébastien Bourdais und Sebastian Vettel waren im ersten Training Vorvorletzter und Vorletzter, nur Kimi Räikkönen war noch langsamer."
Gerhard Berger: "Es war ein normales Freitagstraining. Jeder schaut einmal, wie sein Auto zurechtkommt. Die Strecke ist ziemlich kühl, es hatte wenig Grip. Am Anfang war es nass, dann hat es zwar aufgetrocknet, aber es ist noch immer viel Dreck auf der Strecke. Die Zeiten sind also nicht aussagekräftig."

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Gerhard Berger setzt alle Hoffnungen schon in das neue STR3-Chassis

"Nichtsdestotrotz kämpfen wir im letzten Rennen mit dem alten Auto. Beim nächsten Rennen bekommen wir das neue Auto. Da müssen wir durch. Wir werden dieses Wochenende sicher Schwierigkeiten haben, in eine gute Position zu kommen, aber schauen wir mal. Bis jetzt läuft alles nach Plan. Man soll nicht aufgeben und glauben, dass man nichts machen kann. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit diesem Auto noch einmal ein gutes Wochenende hinbekommen."#w1#

Frage: "Warum musstet ihr das neue Auto noch einmal um ein Rennen nach hinten verschieben?"
Berger: "Wir haben nicht noch einmal um ein Rennen nach hinten verschoben, sondern wir hatten das für dieses Rennen geplant. Wir sind in der Teileproduktion ein bisschen in Rückstand geraten, daher mussten wir um ein Rennen nach hinten verschieben. Wir hätten eventuell nur ein Auto hier einsetzen können, aber das wäre ein zu hoher Logistikaufwand gewesen, weil man eine andere Tankanlage braucht, andere Werkzeuge für den Reifenwechsel und so weiter. Das hätte zu Problemen geführt, daher haben wir uns entschieden, beide neuen Autos ab Monte Carlo einzusetzen."

"Ich kann es verstehen." Gerhard Berger

Frage: "Du bist ähnlich wie Aguri Suzuki ein Privatier. Wie siehst du es, dass Super Aguri nicht mehr in der Formel 1 antritt?"
Berger: "Erstens sehe ich das als schade, denn Suzuki ist ein Racer, er kommt aus der Szene und ist schon lange dabei. Er hat versucht, mit sehr viel Erfahrung und sehr viel Einsatz sein Bestes zu geben. Honda hat ihn dabei gut unterstützt, anscheinend geht das aber nicht mehr im gleichen Ausmaß wie in den letzten beiden Jahren. Daher hat er keinen Sinn mehr darin gesehen, weiterzumachen. Ich kann es verstehen."

"Wir kämpfen hier gegen die großen Hersteller, die diesen Sport mit sehr viel Aufwand betreiben. Dieser Aufwand ist am Markt kaum durch Sponsoren reinzubekommen, daher ist Suzuki ganz einfach die Luft ausgegangen. Wir bei Toro Rosso haben Gott sei Dank eine Mutter namens Red Bull, daher haben wir eine Chance, mit den Großen mithalten zu können - aber auch nur dank Red Bull."

Frage: "Wie lange wird das noch der Fall sein?"
Berger: "Hoffentlich für immer!"