Berger: "Können noch keine Entscheidung treffen"
Der Anteilseigner der Scuderia Toro Rosso über die Fahrerwahl für 2009 und wie es um sein Team bestellt ist
(Motorsport-Total.com) - Um die Scuderia Toro Rosso hat es in den vergangenen Monaten viele Schlagzeilen gegeben. Nach dem verkorksten Saisonstart waren Gerüchte aufgekommen, dass Red Bull daran interessiert sein könnte, seine 50 Prozent Anteile am Team zu verkaufen - insbesondere im Zusammenhang mit der ab 2010 obligatorischen Verpflichtung, das Auto selbst zu designen und zu bauen.

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Sébastien Bourdais und Gerhard Berger: Wird der Vertrag verlängert?
Doch in den vergangenen Wochen hat sich einiges positiv verändert: "Unsere Leistung im vergangenen halben Jahr hat uns wirklich geholfen, uns besser zu positionieren", so Gerhard Berger, der die restlichen 50 Prozent des italienischen Rennstalls besitzt. "Auch mein Partner Red Bull steht nach wie vor absolut hinter dem Team."#w1#
Der Österreicher hofft, dass das Reglement so verändert wird, dass auch in Zukunft Synergien zwischen den beiden Red Bull-Teams genutzt werden können, so dass man in der Lage ist, die Kosten zu senken.
Die aktuelle Finanzkrise sorgt beim ehemaligen Formel-1-Piloten jedoch für Stirnrunzeln: "Generell ist die finanzielle Situation sehr schwierig. Im Moment kommen Sponsoren überhaupt nicht in die Formel 1. Die Summen, die man möchte, sind viel zu hoch. Dies ist ein weiteres Thema, das wir in den kommenden Monaten in die Diskussionen mit einbeziehen müssen."
Es reiche nicht aus, beispielsweise die Kosten für den Antrieb der Autos um zehn Prozent zu reduzieren: "Wir müssten dies genau umdrehen, benötigen eine dramatische Senkung der Kosten. Ob dies für Toro Rosso gut ist oder nicht, ist im Moment schwierig zu wissen."
Für das kommende Jahr muss Berger noch eine wichtige Frage klären, jene nach den beiden Piloten, denn noch ist kein Fahrer fix. Vettel wird zur Red Bull Racing gehen, Bourdais muss noch mit guten Leistungen überzeugen: "Wir sammeln Namen und Daten, versuchen zu verstehen, was die beste Lösung für uns sein könnte", so Berger.
"Natürlich steht Sébastien Bourdais auf dieser Liste an der Spitze. Er ist besonders vergangenes Wochenende ein sehr gutes Rennen gefahren. Er hat aus verschiedenen Gründen damit zu kämpfen, ein Ergebnis zu erzielen: manchmal wegen seines eigenen Fehlers, manchmal wegen einer ähnlichen Entscheidung wie in der vergangenen Woche. Aber generell sehen wir, dass es gutes Potenzial gibt. Wir sind jedoch noch nicht bereit, eine Entscheidung zu treffen. Natürlich müssen wir auch schauen, wie wir Sebastian ersetzen."

