• 07.10.2007 13:53

Berger: "Aus Sebastian wird noch was"

Toro-Rosso-Miteigentümer Gerhard Berger analysiert die Sternstunde von Shanghai und lobt Überraschungsmann Sebastian Vettel

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Frage: "Gerhard, es ist unglaublich, nach diesem Drama von Fuji ist die Freude bei euch jetzt riesengroß. Wie geht es dir persönlich jetzt?"
Gerhard Berger: "Ich bin glücklich, klar, weil die Punkte jetzt endlich einmal ins Haus kommen. Zweitens arbeitet unser Team mit minimalen Mitteln sehr, sehr hart. Es ist dieses Jahr schon ein paar Mal richtig schief gegangen, daher waren wir jetzt reif. Es tut richtig gut, endlich einmal Rückenwind zu haben."

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger, Sebastian Vettel und Tanja Bauer

Gerhard Berger (links) im Interview mit den Kollegen von 'Premiere'

Frage: "Man hat Sebastian Vettel am Boxenfunk schreien gehört. Was hat er denn gesagt?"
Berger: "Da hat man nichts mehr verstanden. Aber ich muss auch sagen: Es war für mich eines der längsten Rennen. Wenn man in Führung oder in einer sehr guten Position liegt, dauern die immer sehr lange, aber heute war es endlos. Ich habe mich selten über einen vierten Platz so gefreut wie heute!"#w1#

Großes Lob für Vettel

Frage: "In Fuji warst du ja noch zu Hause, diesmal bist du auch vor Ort. Wie war es für dich?"
Berger: "Super! Ich glaube, aus Sebastian wird noch was (lacht; Anm. d. Red.)! Im Ernst: Ein sehr wichtiges Resultat für das Team, denn wir hatten dieses Jahr wirklich Pech, haben aber hart gearbeitet und wirklich alles probiert - zum Teil mit Mitteln, die mit den großen Teams nicht vergleichbar sind."

"Wir haben in den letzten Wochen und Monaten das Auto verbessert." Gerhard Berger

"Trotzdem hat man gesehen, dass der Trend stimmt. Wir haben in den letzten Wochen und Monaten das Auto verbessert - man hat hier schon im Training gesehen, dass alle vier Red-Bull-Autos schnell waren. So gesehen war eine gewisse Hoffnung da. Die Wetterbedingungen waren auch ideal für uns, aber gerade bei solchen Bedingungen muss man dann erst die Autos ins Ziel bringen und keine Fehler machen."

"Das Team hat keine Fehler gemacht, wir hatten optimale Strategien mit beiden Autos und beide Fahrer haben eine Topleistung geboten. Jetzt haben wir Gott sei Dank die Punkte im Koffer - jetzt fahren wir nach Hause und schauen, dass wir beim nächsten Mal noch einmal ganz gut unterwegs sind."

Frage: "Es gab gegen Ende das Kommando an Sebastian Vettel, er soll Benzin sparen..."
Berger: "Wir haben nicht so wenig Benzin im Tank gehabt, wir wollten nur ein bisschen Geld sparen und nicht so viel auftanken für das nächste Rennen - wir sind mit dem Budget ein bisschen knapp (lacht; Anm. d. Red.)!"

Diesmal hat alles gepasst

Frage: "Ihr habt heute in einem Rennen mehr Punkte gemacht als in der Geschichte des Rennstalls..."
Berger: "Heute ist es einfach einmal gelaufen, es ist der Knoten aufgegangen, es ist nichts schief gegangen. Es war eine tolle Leistung des ganzen Teams. Wir haben im Rennen ziemlich alles richtig gemacht."

"No Risk, no Fun!" Gerhard Berger

Frage: "Vor allem habt ihr zum richtigen Zeitpunkt auf Trockenreifen gewechselt. Wer hat die Entscheidung getroffen?"
Berger: "Die Ingenieure haben das diskutiert. Wir hatten schon ziemlich klare Vorstellungen, wann es gehen kann. Wir haben unsere Strategie nicht mit zu viel Risiko durchgezogen, aber klar ist auch: No Risk, no Fun!"

Frage: "Bei euch gibt es jetzt einen sehr deutlichen Aufwärtstrend..."
Berger: "Das hat sich abgezeichnet und es wird auch hoffentlich so weitergehen. Leider geht uns die Zeit aus in dieser Saison, aber jetzt haben wir noch ein Rennen. Da werden wir versuchen, Gas zu geben."

Frage: "Die Weltmeisterschaft ist jetzt wieder spannend. Was sagst du dazu?"
Berger: "Ja, die WM ist ein Traum, ein Wahnsinn - das gibt noch ein richtig tolles Rennen!"