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Berger: "Auch einem Team wie McLaren schmerzt das"
Der Anteilseigner der Scuderia Toro Rosso im Interview über die Bestrafung McLaren-Mercedes' in der "Spionage-Affäre"
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Was bedeutet eine 100-Millionen-Dollar-Strafe für ein Formel-1-Team?"
Gerhard Berger: "Wenn man auf das Gesamt-Budget von McLaren-Mercedes schaut, dann spricht man von einigen 100 Millionen Euro, dann muss man es in Relation sehen. 100 Millionen sind natürlich eine Menge, aber wenn man eine Strafe ausspricht, dann muss man natürlich sicherstellen, dass diese in Relation gesehen ihre Wirkung hat."

© Red Bull
Gerhard Bergers Team wäre nach einer 100-Millionen-Dollar-Strafe pleite...
"Es ist eine gravierende Strafe, gar keine Frage. Aber es ist richtig, dass jemand, der sich nicht nach den Regeln verhält, bestraft wird. Mehr möchte ich dazu jedoch nicht sagen, denn ich habe erst jetzt das Resultat erfahren und kenne die Fakten dazu zu wenig."#w1#
Frage: "Kann der Betrag ein Team wie McLaren-Mercedes in der Basis erschüttern?"
Berger: "Wie gesagt, man muss es in Relation zum Budget sehen. Ansonsten sind natürlich 100 Millionen Dollar ein Betrag, für den man kaum Verständnis finden kann. Aber man muss die Strafe im Verhältnis zu einem sehr großen Budget sehen und eine Strafe muss natürlich auch immer Wirkung zeigen. Ich will aber nicht sagen, ob die Strafe gerecht oder ungerecht, hoch oder nicht hoch ist."
Frage: "Für ein kleineres Team wäre eine solche Strafe aber existenzgefährdend?"
Berger: "Für ein kleineres Team natürlich auf alle Fälle, aber auch einem großen Team wie McLaren schmerzt das."
Frage: "Die Fahrer-Weltmeisterschaft bleibt dadurch unbehelligt, das ist auch richtig für den Sport, oder?"
Berger: "Ja, das ist wichtig. Ich wünsche mir für die Fans, dass idealerweise beim letzten Rennen noch vier Fahrer eine Chance auf die Meisterschaft haben. Das wäre das Wichtigste."
Frage: "Welchen Vorteil haben die anderen Teams durch das Urteil, rücken diese nach vorn?"
Berger: "Das weiß ich noch nicht, ich muss mir jetzt erst einmal anschauen, welche Konsequenzen das Urteil hat."
Frage: "Aber du wirst sicherlich wissen, wie viel Geld du auf welcher Position aus den Einnahmen aus dem Verkauf der Fernsehrechte bekommst. Der Erste ist nun weg, die anderen rücken jetzt auf..."
Berger: "Jeder bessere Platz bringt mehr Geld, ob wir jetzt alle aufrücken, das weiß ich nicht. Ich weiß nicht, wie die FIA das handhaben wird."
Frage: "Aber für den Sport ist dies an für sich nicht gut, oder?"
Berger: "Ich glaube, für den Sport ist wichtig, dass die Fahrer-Weltmeisterschaft weitergeht. Ob gut oder nicht gut, ich nehme an, dass das Urteil so ausgefallen ist, weil die Fakten, die auf den Tisch gelegt wurden, bewiesen haben, dass eben etwas nicht mit richtigen Dingen zugegangen ist. Und dann kann man eben nicht irgendeine kleine Strafe aussprechen. Man muss also zunächst einmal schauen, was die Beweggründe dahinter waren, ein solches Urteil zu fällen."
"Ich denke, dass es wichtig ist zu wissen, dass dies ein Sport ist, in dem es harte Strafen gibt, wenn man etwas nicht richtig macht. Es ist wichtig für die Fans, dass zum Ende des Jahres noch die McLaren-Mercedes-Piloten und die Ferrari-Fahrer gegeneinander um die Weltmeisterschaft fahren. Es ist wichtig, dass es weitergeht, dass das Thema jetzt vom Tisch ist, und dass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren können, und das ist der Sport."
Frage: "Das Thema ist aber noch nicht vom Tisch, denn über die Saison 2008 ist noch nicht entschieden worden..."
Berger: "Okay, dann reden wir 2008 wieder weiter (lacht)."

