• 02.10.2009 12:56

  • von Fabian Hust

Bell: "Traurig, Fernando gehen zu sehen"

Renaults Teamchef über den bevorstehenden Weggang Alonsos, seinen Wechsel zu Ferrari und die Zukunft von Renault in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Nach seinem missglückten "Ausflug" zu McLaren-Mercedes war Fernando Alonso vergangenes Jahr wieder zu Renault zurückgekehrt. Damit ging der Spanier wieder zu jenem Team, mit dem er nicht nur zweimal Weltmeister wurde, sondern das ihm einst half, die Karriere in der Formel 1 nach dem schwierigen Beginn als Testfahrer und Einsatzpilot beim nicht konkurrenzfähigen Minardi-Team in den Jahren 2000 und 2001 richtig in Schwung zu bekommen. Die Franzosen holten den Rennfahrer aus Oviedo 2002 hierfür zunächst ein Jahr als Testfahrer an Bord, bevor die Beförderung zum Stammfahrer erfolgte.

Titel-Bild zur News: Bob Bell (Teamchef)

Bob Bell ist vor allem froh, dass Renault überhaupt noch in der Formel 1 fährt

Da Sponsor Santander die Schatulle öffnet, kommt es nun schon ein Jahr früher als ursprünglich gedacht zum Wechsel Alonsos zu Ferrari. Mit dem Vertrag beim Rennstall aus Maranello erfüllt sich der Rennfahrer einen Traum, und hat bereits jetzt verkündet, dass er seine Karriere "in Rot" beenden möchte.#w1#

"Fernando war viele Jahre über ein gewichtiger Bestandteil unseres Teams", so Renaults neuer Teamchef Bob Bell. "Es ist traurig, ihn gehen zu sehen, aber wir wünschen ihm alles Gute. Die Leute ziehen auf allen Ebenen des Sports weiter, und wir müssen damit umgehen. Wir werden hoffentlich für das kommende Jahr eine gute Fahrerpaarung aufstellen, die uns nicht allzu sehr unter diesem Verlust leiden lassen wird."

Wie es für seinen Fahrer bei Ferrari laufen wird, möchte der Brite nicht prognostizieren, hat aber so seine vor Ahnung: "Um ehrlich zu sein, das weiß ich nicht. Seine fahrerischen Fähigkeiten stehen außer Frage. Ich denke, dass er dort in Ordnung sein wird. Sie werden ihn als Individuum unterbringen, und ich glaube, dass er gute Arbeit leisten wird. Es wird für ihn wohl gut laufen."

Das Team wird damit nicht nur Alonso verlieren, im Zuge der "Crashgate"-Affäre hat man bereits Flavio Briatore und Pat Symonds vor die Türe setzen müssen, die einen maßgeblichen Anteil an den erfolgreichen Jahren des Teams in der Formel 1 hatten, auch wenn sie nun über ihren Ehrgeiz gestolpert sind.


Fotos: Renault, Großer Preis von Japan, Freitag


Darüber macht sich Bell jedoch "nicht allzu viele Sorgen": "Für mich ist das Wichtigste, dass Renault immer noch hier ist, trotz der Krise, die wir gerade durchgemacht haben. Es war eine extrem tiefe und schwierige Krise, nicht nur für das Team, sondern auch für die Mutterfirma. Die Tatsache, dass Renault zu uns gestanden hat, spricht in Bezug auf ihre Widmung für sich selbst, sowohl für das Team, als auch für die Formel 1."

Von den anhaltenden Gerüchten, Renault könne sich aus dem Sport zurückziehen, möchte Bell also nichts wissen: "Es ist nicht so, dass sie das locker sehen, denn sie stehen hinter uns, und ich denke, dass dies die Frage beantwortet. Sie verpflichten sich der Formel 1."