Behring: "Ich gehe davon aus, dass Arrows dabei ist"
Oliver Behring, Geschäftsführer der 'German Grand Prix Racing GmbH', spricht über den Arrows-Kauf und die Zukunft des Teams
(Motorsport-Total.com) - Obwohl Arrows offiziell von der Bremer 'German Grand Prix Racing GmbH' aufgekauft worden ist, sind die Formel-1-Experten immer noch skeptisch, ob der Rennstall damit wirklich gerettet ist. 50 Millionen Euro soll Geschäftsführer Oliver nach Informationen der 'Welt am Sonntag' investiert haben, um die Mehrheit am Rennstall zu übernehmen, rund 100 Millionen Euro Schulden gilt es zu tilgen. Wie viel Prozent das Unternehmen trägt, ist unklar. Klar ist nur, dass der ehemalige Mehrheitsanteilseigner, die Investmentbank Morgan Grenfell, aus dem Rennen ist.

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Noch lebt das Arrows-Team nur auf dem Papier - Experten sind skeptisch
Der 37-jährige Behring baute mit seiner Firma 'Asset Trust and Partners' bisher Schiffe und produzierte Filme, jetzt begibt er sich auf das Glatteis der Formel 1. Am 31. Oktober wurde in Bremen ein 25-seitiger Vertrag mit Arrows-Teamchef Tom Walkinshaw unterzeichnet. Kurz danach musste Behring bereits Geld an Arrows überweisen, damit Gehälter bezahlt werden können. Statt abkassieren heißt es für den Deutschen erst einmal, in Vorleistungen zu treten.
Die Firma 'German Grand Prix Racing GmbH' ist nur eine Übergangslösung. Ahmed bin Saeed al-Maktoum soll die Mehrheit am Rennstall übernehmen, dann wird die GmbH aufgelöst und der Scheich, der Chef der Fluggesellschaft 'Emirates' ist, wird als Milliardär das Ruder in der Hand haben. Weil der Geschwindigkeits-verrückte Araber (liebt Pferderennen und veranstaltet Speedboot-Rennen), angeblich den für das Geldwäschegesetz notwendigen Nachweis nicht schnell genug aufbringen konnte, muss Behring die Millionen vorstrecken. Ein "Windei" meint ein Experte gegenüber der 'WamS': "Ein Scheich zahlt nicht in Raten, er bezahlt cash."
Noch sind die Gelder nicht auf Behrings Konto eingetroffen, aber der Deutsche geht davon aus, dass der Rennstall in der kommenden Saison wieder am Start sein wird: "Die FIA hat sich mit Walkinshaw abgesprochen. Das Geld müsste unterwegs sein. Am 1. Dezember gibt die FIA bekannt, welche Autos 2003 teilnehmen werden. Ich gehe aus, dass wir dabei sind."
Was die Sponsoren angeht ? Hauptsponsor 'Orange' hatte sich vor kurzem aus dem Team zurückgezogen ? macht sich Behring keine Sorgen, angeblich gibt es genügend Anfragen. Und als Fahrer möchte er am liebsten einen Deutschen im Auto sitzen sehen: "Wenn ein konkurrenzfähiger Pilot verfügbar wäre, würde ich sofort zuschlagen. Aber ein unerfahrener Jungstar kann auch ein Risiko sein."

