• 05.05.2005 09:33

  • von Marco Helgert

Baumgartner kämpft weiter um ein Formel-1-Comeback

Der Ungar, 2004 noch bei Minardi unter Vertrag, kämpft weiter verbissen um eine Rückkehr in den Grand-Prix-Zirkus

(Motorsport-Total.com) - Zsolt Baumgartner kam nicht gerade mit einem Paukenschlag in die Formel 1, vielmehr galt er im vergangenen Jahr als Inbegriff eines Fahrers, der viel Geld für sein Cockpit in der Formel 1 auf den Tisch legen musste. 2003 bestritt er schon zwei Grands Prix für Jordan, nachdem Ralph Firman im Training beim Ungarn-Grand-Prix verunfallte und pausieren musste. Sein Minardi-Engagement 2004 machte den heute 24-Jährigen in seiner ungarischen Heimat zum Star.

Titel-Bild zur News: Zsolt Baumgartner

Zsolt Baumgartner möchte wieder in die Formel 1 zurück

Doch sein Formel-1-Intermezzo überdauerte nur eine Saison, in Indianapolis stürzte er das Minardi-Team nach einem Punktgewinn in einen Freudentaumel, der Aufwärtstrend in der Saison war unverkennbar. Doch eine Finanzierung für einen Verbleib in der Königklasse konnte er nicht mehr aufstellen. Während Vorjahresteamkollege Gianmaria Bruni den Schritt zurück in die GP2-Serie ging, sieht sich Baumgartner weiter im Formel-1-Umfeld um.#w1#

"Das ist nicht einfach, denn dem finanziellen Aspekt liegen so viele Dinge zugrunde, aber wir hoffen, bald eine Übereinkunft erreichen zu können", erklärte er gegenüber 'GP2005.com'. "Wir stehen in Kontakt mit einigen Partnern, aber es gibt noch nichts Offizielles." Die Bemühungen des Ungarns wurden auch wegen des Rückzugs der ungarischen Regierung komplizierter. Auf Finanzhilfen aus dem Staatshaushalt kann er nicht mehr setzen.

"Ich arbeite zunächst an meiner Rückkehr als Ersatzfahrer für den Rest des Jahres und 2006", so Baumgartner. "Minardi ist dabei nicht das einzige Team, mit dem ich in Gesprächen bin, es gibt auch noch zwei andere, aber mehr kann ich im Moment nicht dazu sagen." Dabei kommt dem 24-Jährigen zu Hilfe, dass die Regelung für die Freitagstester geändert wurde. Damit dürfte auch Baumgartner, der mehr als sechs Rennen in den vergangenen zwei Jahren bestritt, am Freitag ein zusätzliches Auto steuern.

Doch momentan ist die Situation nicht einfach. "Ja, es ist frustrierend - nur ein Jahr Formel 1 und dann wieder raus. Es ist hart", erklärte er. Doch sein Management arbeitet unermüdlich, damit dies kein Dauerzustand bleibt. Unbestritten ist das vorhandene Talent des Ungarn, das er auch selbst herausstreicht. "Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Zsolt Baumgartner von Januar 2004 und dem vom Dezember 2004."

Zunächst lag er hinter Bruni zurück, doch nach und nach schmolz der Abstand zwischen beiden zusammen. Doch den Weg, den Bruni ging, wollte Baumgartner nicht einschlagen. "Wenn man einmal Geschmack an der Formel 1 gefunden hat, dann möchte und kann man nicht mehr zurück", erklärte er. Doch um wieder in die Formel 1 zu kommen, muss er ein neues Sponsorenpaket schnüren. In Monaco und am Hungaroring wird er wieder bei den Formel-1-Rennen. "Ich hoffe, dass ich auch bald wieder mit meinen Overalls zurückkomme."