Baumgartner: "Ich bin Realist"
Minardi-Pilot Zsolt Baumgartner weiß, dass er bei seinem Heimrennen in einem Minardi wenig ausrichten kann
(Motorsport-Total.com) - Zsolt Baumgartners Job in der Formel 1 hart. So sehr sich der junge Ungar auch ins Zeug legt, mehr als eine Statistenrolle ist im Minardi-Cosworth PS04B nicht möglich. Im Rennen ist der 23-Jährige überwiegend darauf bedacht, keinem anderen Auto im Weg zu stehen. Dennoch schaffte er es in Indianapolis, den ersten WM-Punkt seiner Karriere an Land zu ziehen - Beharrlichkeit zahlt sich zuweilen aus.

© Minardi
Zsolt Baumgartner kämpft in seinem Heimrennen mit stumpfen Waffen
"Ich bin in der Regel vier Sekunden langsamer als Schumacher. Wenn er kommt, denke ich nur daran, ihn auf seinem Weg zum Sieg nicht zu behindern", so Baumgartner gegenüber der 'Bild'-Zeitung. Dabei kann die Aussicht frustrierend sein, dass sich die Situation kurzfristig kaum ändern wird. "Aber ich bin Realist. Ich weiß, dass Michael und ich auf zwei anderen Planeten fahren."#w1#
Baumgartner ist der erste Ungar im modernen Grand-Prix-Sport, doch geschichtlich ist sein Heimatland vorgeprägt. Ferenc Szisz gewann in einem Renault AK 90 CV 1906 das erste Automobilrennen, welches als Grand Prix deklariert war, nachdem Frankreich die Tradition des Gordon-Bennett-Cups nicht mehr fortsetzen wollte.
Von einem Grand-Prix-Sieg ist der 23-Jährige meilenweit entfernt, was seine Popularität in seiner Heimat Ungarn aber nicht im Geringsten schmälert. "Wenn ich manchmal trainiere oder jogge, dann verfolgen mich die Leute. Aber das macht mir nichts aus", erklärte er. Von einer Top-Platzierung im Heimrennen kann er dennoch nur träumen.

