• 02.05.2002 11:10

  • von Fabian Hust

Barrichello: Zweckoptimismus statt Resignation

Nach dem erneuten Ausfall in Barcelona versucht Rubens Barrichello seine positiven Eindrücke der Saison herauszufiltern

(Motorsport-Total.com) - Am Rande der Testfahrten in Mugello hat Ferrari-Fahrer Rubens Barrichello noch einmal in einem Interview mit der offiziellen Ferrari-Seite über sein erneut erfolgloses Rennwochenende in Barcelona gesprochen. In der Qualifikation erneut in letzter Sekunde von Michael Schumacher geschlagen blieb der Brasilianer schon am Vorstart mit technischen Problemen stehen: "Das Auto bewegte sich zunächst vorwärts, doch dann gab es ein elektrisches Problem, durch das das Getriebe beschädigt wurde. Ich konnte nichts tun, als den Anderen beim Wegfahren zuzusehen. Ich bin mir sicher, dass das Team herausfinden wird, was genau passiert ist, damit das Problem in Zukunft nicht noch einmal auftreten wird."

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello fuhr in Barcelona stark, blieb aber dafür unbelohnt

Doch statt nach dem frühen Aus die Flucht zu ergreifen, blieb Barrichello an der Strecke, um das Rennen zu beobachten: "Ich blieb bis ganz zum Schluss, denn ich wollte sehen, wie sich das Auto von Michael verhält. Ich verfolgte alles sehr genau, auch wenn es nicht besonders viel Spaß machte, das außerhalb des Cockpits zu verfolgen. Zunächst versuchte ich, das Positive zu sehen, weil es sehr schwierig ist, nach solch einem Wochenende noch etwas Schönes von sich zu geben. Das Positive war die Tatsache, dass Michael ganz entspannt fuhr und das Auto sehr, sehr gut aussah. Ich bin mir sicher, dass ich auch bald meine guten Zeiten haben werde. Imola war in Ordnung und in Barcelona hatte ich einfach Pech."

Im ersten Moment war Rubens Barrichello natürlich riesig enttäuscht und auch wütend, als er seine Ohrstöpsel in der Box auf den Boden pfefferte: "Sogar Michael schien verwundert darüber zu sein, dass ich erneut ein technisches Problem hatte und es war nett zu sehen, dass er das in der Pressekonferenz würdigte. Er hat jetzt drei der drei Rennen mit dem neuen Auto gewonnen und in Brasilien hatte das niemand erwartet. Seit diesem Rennen scheint er es einfach gehabt zu haben."

Trotz aller Probleme ist Barrichello vom neuen Auto immer noch voll und ganz überzeugt: "Als ich das erste Mal den F2002 in Imola fuhr, so war das fantastisch. Ich hatte in Barcelona einen wirklich guten Freitag und Samstag. Das ist der positive Punkt am Auto. Jetzt werde ich ein paar Tage in Mugello testen und einiges an Vorbereitungsarbeit für Österreich erledigen. Ich muss also jetzt in Europa bleiben. Nicht dass ich keine Lust hätte, ohne eine längere Pause nach Brasilien zurückzugehen, denn über die Jahre scheine ich gegen den Jetlag immun geworden zu sein..."