• 05.01.2006 10:44

  • von Fabian Hust

Barrichello: Schlimmer als gegen Michael wird's nimmer...

Rubens Barrichello über die Zeit bei Ferrari an der Seite von Michael Schumacher und seine Zukunft bei Honda neben Jenson Button

(Motorsport-Total.com) - Nach sechs Jahren bei Ferrari stellt sich Rubens Barrichello in diesem Jahr einer neuen Herausforderung. Zusammen mit den "Roten" holte sich der Brasilianer seinen ersten Sieg in der Formel 1. Zum ersten Mal seit seinem Rennen 1996 im Jordan wird der Paulista nicht auf Bridgestone-Reifen fahren. Das "neue Abenteuer" soll ihm eine "Neuigkeit" einbringen: den ersten WM-Titel.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Für Barrichello ist Honda die beste WM-Chance seit sechs Jahren...

Seine Zeit bei Ferrari beschreibt der 33-Jährige als "den besten Lebensabschnitt", auch wenn aller Anfang schwer war: "Die ersten zwei Jahre bei Ferrari waren für mich sehr, sehr schwierig, ich musste erst einmal alles verstehen", so Barrichello gegenüber 'Autosport'. Wofür andere Teams zwei Stunden brauchten, habe man im italienischen Rennstall 15 Minuten gebraucht: "Ich habe gelernt, dass es kein Limit gibt, wenn es darum geht, das Auto zu verändern und nach Perfektion zu streben."#w1#

Das verlorene Duell gegen den Weltmeister

Auch wenn er bei Ferrari viel dazu lernte, gegen Michael Schumacher hatte er das Nachsehen: "Ich gab war alles, doch das Problem war, dass das Team deutlich darauf ausgerichtet war, Michael die beste Möglichkeit zum Gewinn des Titels zu verschaffen. Auch wenn es in den anderen Jahren Leute gab, die mit mir über eine Verpflichtung sprachen, ist BAR meine beste Chance, die ich während den sechs Jahren erhielt. Ich habe sie ergriffen, weil ich wirklich an Honda glaube. Ich denke nicht, dass ich einen Schritt rückwärts mache, es geht nach vorn."

Michael verfüge vielleicht über etwas mehr Talent, gibt der Familienvater zu, und er realisierte, dass er eben keine Chance hat, den WM-Titel zu gewinnen: "Es gibt dann irgendeinen Punkt, an dem du die Geduld verlierst und man erkennt, dass es nirgendwo hingeht. Also war es an der Zeit, das Team zu verlassen."

Vorteil "Stammplatz"

Ein Problem sei die Tatsache gewesen, dass Schumacher schon vier Jahre länger im Ferrari-Team war als er: "Wenn man uns unter gleichen Voraussetzungen zu Beginn in ein Team schmeißen würde, dann kann ich wohl sehr gut abschneiden. Ich denke, dass ich dann so oft Weltmeister sein könnte wie er... Ich hatte sechs Jahre, in denen ich viel gelernt habe und die ich sehr genossen habe. 2005 war hart. Als ich sah, dass ich nicht wirklich eine Chance erhalten kann, die Meisterschaft zu gewinnen, schaute ich mich nach etwas anderem um."

Auch Jenson Button ist länger bei seinem neuen Arbeitgeber - ist das ein Problem? "Zunächst einmal gehe ich nicht davon aus, dass etwas schlechter werden wird als gegen Michael. Zweitens ist Jenson ein großartiger Kerl. Ich habe gehört, dass er wie ich ein großartiger Teamplayer ist." Das Team habe sehr viel Anstrengungen investiert, um ihn an Bord zu holen: "Ich wäre aus diesem Grund sehr traurig, wenn ich nur daran denken würde, dass sie sich auf Jenson konzentrieren. Ich mache mir keine Sorgen, dass Jenson schon dort ist."