Barrichello: "Konnte Alonso nicht ausweichen"
Ferraris Nummer 1B blickt zurück auf den Kanada-Grand Prix und spricht über die Testfahrten in Silverstone
(Motorsport-Total.com) - Noch im Vorfeld des Großen Preises von Kanada hatte Rubens Barrichello gehofft, ein gutes Rennwochenende auf dem Circuit Gilles Villeneuve zu haben und wesentlich besser abzuschneiden als in Monaco. Die Wünsche des Brasilianers erfüllten sich jedoch auch in Nordamerika nicht so ganz.

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Barrichello war bei den Tests in Silverstone schnell unterwegs
Bis zur letzten Qualifikation war der 31-Jährige zwar immer etwas schneller als Michael Schumacher gewesen, doch am Ende sicherte sich wieder sein Teamkollege am Samstagmittag die bessere Startposition. Im Rennen selbst beraubte Barrichello sich dann durch den Auffahrzwischenfall mit Fernando Alonso, bei dem er sich seinen Frontflügel beschädigte und an die Box musste, seiner Chancen.
Verbremser kostete bessere Startposition
Dennoch sieht der Brasilianer das Rennwochenende in Montreal im Nachhinein als insgesamt positiv an. "Ich denke, dass es ein gutes Wochenende gewesen ist, wenngleich ich Kanada nicht mit der Anzahl an Punkten verlassen habe auf die ich gehofft hatte. Das Freie Training am Freitag und Samstag bei nasser Strecke verlief sehr gut und ich war da Schnellster. In der Qualifikation war es dann aber trocken. Wie beinahe alle anderen Fahrer auch, hatten wir keinerlei Erfahrungen wie es sein würde. Die Streckenoberfläche war dann auch ein wenig zu 'grün' für uns und deshalb sahen wir in der Qualifikation nicht gerade allzu gut aus. Ich glaube, dass ich ohne Verbremser und dem dadurch in Mitleidenschaft gezogenen Reifen eine bessere Startposition erreichen hätte können."
"Meine Bremsen waren noch immer kalt"
Am Rennsonntag blieb dann die befürchtete Massenkollision in der ersten Kurve nach dem Start aus, doch dafür wurde es für einige Fahrer in der zweiten Kurve eng und auch Barrichello gehörte dazu.
"Ich denke, dass ich einen regulären Start hatte und auch alle anderen von den ersten sechs Fahrern. Ich selbst war sehr aufmerksam was um mich herum passierte, denn ich wollte keinen Platz verlieren und auch nicht mit den anderen Autos kollidieren. Als ich dann in die erste Kurve ohne Probleme einbog war ich erleichtert, und ich hatte Webber abwehren können. Dann passierte es aber in der zweiten Kurve, welche im Rennen nur in der Einführungsrunde schneller ist. Ich sah wie Fernando Alonso langsamer wurde, doch meine Bremsen waren noch immer kalt und so konnte ich ihm nicht mehr ausweichen", erinnert sich der Paulista an jene entscheidende Situation die ihm das Rennen vermasselte.
Brawn änderte "Rubinhos" Boxenstoppstrategie
"Als ich dann zum Wechsel der Nase an die Box kam, stellten wir auf eine Ein-Stopp-Strategie um, was auch eine richtige Entscheidung war, denn so konnte ich das Rennen wenigstens auf der Position beenden von der ich gestartet war. Es war dennoch enttäuschend, denn es hätte ein wirklich enges Rennen zwischen den ersten fünf Fahrern werden können", trauert Barrichello im Nachhinein seiner verpassten Chance nach.
Viel Zeit, um enttäuscht zu sein, hatte der Ferrari-Pilot jedoch nicht. Schon am Dienstag standen für ihn Testfahrten in Silverstone auf dem Programm. Dabei kamen in "Rubinho" dann ein paar Erinnerungen an die Zeiten hoch in denen er in England gelebt hatte.
"Ich hatte hier in England, als ich hier lebte, eine großartige Zeit", erinnert er sich. "Am Dienstag war es richtig heiß und alle fanden das fantastisch, doch am Mittwoch hatten wir wieder typisch englisches Wetter mit starkem Wind und bedecktem Himmel. Ich genieße es aber hier zu sein, denn wenngleich ich für Ferrari und nicht für ein englisches Team fahre, so kennen mich die Fans dennoch gut und ich habe immer eine gute Zeit."
Barrichello über Silverstone: "Ich liebe diese Strecke"
Erfreulicher als der Kanada-Grand Prix verliefen für Barrichello die Testfahrten, denn bei diesen trumpfte er an zwei Tagen an denen er hintereinander die Tagesbestzeit fuhr auf.
Den Grund dafür erklärt er wie folgt: "Ich liebe diese Strecke einfach und die Tests verliefen gut. Ich habe mich wirklich gefreut Schnellster an den beiden Tagen gewesen zu sein, denn das spiegelt die Tatsache wider, dass ich sehr glücklich mit der Abstimmung des F2003-GA bin die wir hier auf dieser Strecke gefunden haben", wähnt sich Barrichello schon gut vorbereitet für den Großbritannien-Grand Prix in einem Monat.

