• 05.07.2002 13:20

  • von Fabian Hust

Barrichello im verregneten 1. Freien Training vorne

Während Michael Schumacher sich drehte und Arrows gar nicht fuhr, spulte Rubens Barrichello die schnellsten Runden ab

(Motorsport-Total.com) - Hoch motiviert nach seinem Sieg auf dem Nürburgring und dem Gewinn des Fußball-WM-Titels seiner Landleute startete Rubens Barrichello mit einer Bestzeit von 1:33.531 Minuten in das Grand-Prix-Wochenende in Silverstone. Teamkollege Michael Schumacher ging das verregnete 1. Freie Training etwas zu forsch an und drehte sich, worauf der Weltmeister ohne eine Runde gefahren zu sein auf einem Camping-Stuhl sitzend mit einem Schirm bewaffnet die ersten 60 Trainingsminuten verfolgen musste.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello leistete sich im Regen keinen Ausrutscher

Die zweitschnellste Runde drehte Jenson Button im Renault, dem aber schon 1,213 Sekunden auf die Bestzeit fehlten. Teamkollege Jarno Trulli kam mit 3,673 Sekunden Rückstand auf den elften Platz. Das Team setzt an diesem Wochenende zum ersten Mal ein neues Aerodynamikpaket ein, das so spät fertig gestellt wurde, dass man es zuvor nicht testen konnte.

Die Plätze drei und vier gingen an die McLaren-Mercedes-Piloten David Coulthard und Kimi Räikkönen, denen 1,764 beziehungsweise 1,876 Sekunden auf die Bestzeit fehlten. Zumindest der Regenreifen scheint bei Michelin exzellent zu funktionieren, der Intermediate dürfte der japanischen Konkurrenz weiterhin haushoch unterlegen sein.

Mit einem ermutigenden fünften Platz und 2,151 Sekunden Rückstand startete Eddie Irvine in sein Heim-Grand-Prix-Wochenende mit dem "neuen" Jaguar R2. Teamkollege Pedro de la Rosa war als Siebter ebenfalls weit vorne zu finden. Dem Spanier fehlten nach 13 Runden 2,756 Sekunden auf die Bestzeit. Zumindest im Regen hinterließ das neue Auto einen passablen Eindruck.

Regenspezialist Giancarlo Fisichella kämpfte zunächst mit den feuchten Bedingungen und hatte einige Ausrutscher in die Wiese zu verzeichnen und wurde am Ende mit 2,711 Sekunden Rückstand auf dem sechsten Platz geführt. Teamkollege Takuma Sato, der als Formel-1-Neuling die Strecke von vielen Tests und Rennen in unteren Formel-Klassen kennt, kam mit 3,110 Sekunden Abstand auf die Spitze auf den neunten Platz.

Auf den achten Platz rangierte Jacques Villeneuve im BAR-Honda mit 3,072 Sekunden Rückstand auf Barrichello. Teamkollege Olivier Panis trennten auf dem 13. Platz liegend 4,231 Sekunden von der Spitze. Sauber-Pilot Nick Heidfeld fand sich nach den ersten Trainingsminuten auf britischem Boden nach acht Runden mit 3,130 Sekunden Rückstand auf dem zehnten Platz wieder, Teamkollege Felipe Massa musste sein Auto nach sieben Runden nach einem Dreher vorzeitig abstellen und wurde noch als 14. geführt.

Schnellster BMW-Williams-Pilot war Juan-Pablo Montoya, dem auf Platz 12 liegend 4,120 Sekunden auf die Bestzeit fehlten. Der Kolumbianer musste sein Auto bereits nach fünf Runden mit einem kapitalen Motorschaden abstellen. Teamkollege Ralf Schumacher kam mit 5,213 Sekunden Rückstand nicht über den 16. Platz hinaus.

Fleißigster Pilot war Mark Webber im Minardi, der 16 Runden abspulte und mit 4,327 Sekunden Rückstand auf den 15. Platz kam. Teamkollege Alex Yoong bildete mit 9,577 Sekunden Rückstand das Schlusslicht. Bei Toyota drehte nur Allan McNish mit 5,606 Sekunden Rückstand als 17. eine gezeitete Runde.

Die beiden Arrows gingen nicht auf die Strecke, die Autos standen aber weitestgehend einsatzbereit in der Box. Offenbar hat man mit Motorenpartner Cosworth bisher keine Einigung erzielen können, denen das Team mehrere Millionen Euro schuldet. Cosworth-Boss Niki Lauda dürfte dem Team den notwendigen Elektronikchip erst aushändigen, wenn die Schulden beglichen sind, so dass Heinz-Harald Frentzen und Enrique Bernoldi zurzeit während den laufenden Gesprächen unter anderem mit Bernie Ecclestone nicht wissen, ob sie an diesem Wochenende fahren können oder nicht.