Barrichello geht mit erhobenem Kopf nach Monaco
Die Stallorder von Österreich versucht Rubens Barrichello derzeit bei seiner Familie zu verdauen
(Motorsport-Total.com) - Zusammen mit Ehefrau Silvana und Söhnchen Eduardo versucht Rubens Barrichello bis zum kommenden Rennen bei ein paar freien Tagen die Geschehnisse von Österreich zu verdrängen: "Ich war über die Reaktion des Publikums und der Leute im Medienzentrum nach dem Österreich-Grand-Prix überrascht", erinnert sich der moralische Sieger vor seiner Abreise aus Italien nach der Testwoche über die Pfiffe für Ferrari und Michael Schumacher und den Beifall für ihn als offiziell Zweiten.

© Ferrari
Rubens Barrichello blickt Monaco optimistisch entgegen
"Es war eine Teamentscheidung von Ferrari. Klar hätte ich am liebsten den Befehl über Funk gar nicht erhalten, zur Seite zu fahren, aber zwischen mir und dem Team gab es eine ruhige Unterhaltung. Ich habe das Gefühl, dass ich das Rennen sowieso gewonnen habe und solch eine Situation haben wir in der Vergangenheit ebenfalls schon bei Ferrari und anderen Teams gesehen."
Das Thema will der bald 30-Jährige so schnell wie möglich abgehakt wissen: "Ich gehe die Saison immer noch aufgeschlossen an und konzentriere mich auf meine Rennen. Ich mache im Allgemeinen eine sehr gute Lebensphase durch und ich werde alles geben, um in Monaco zu gewinnen. Ich weiß, dass ich gut genug bin, um Rennen zu gewinnen. Österreich war ein verrücktes Wochenende und jeder konnte sehen, wie gut es für mich am Freitag und Samstag lief. Was in Österreich passiert ist, ist Vergangenheit und ich kann mit erhobenem Kopf nach Monaco gehen und hoffe, ein gutes Wochenende zu haben."
Für seine in dieser Saison bemerkenswert guten Leistungen soll nach Meinung Barrichellos eine andere mentale Herangehensweise und die Leistung des F2002 verantwortlich sein: "Das Auto passt auf jede Strecke, auf der wir fahren sehr gut. Es ist ein super Paket, das mir als Fahrer eine Menge Selbstvertrauen gibt. In Österreich hat Williams sehr gut gearbeitet und war uns sehr nahe, aber am Freitag haben wir sehr hart gearbeitet, um unser Auto konstant zu machen, weswegen wir für das Rennen sehr optimistisch waren. Im letzten Jahr hatten wir das Gefühl, dass BMW-Williams gegenüber uns einen leichten PS-Vorteil hat, aber in dieser Saison bin ich mir nicht sicher, ob dem immer noch so ist."
Noch am Freitag saß Rubens Barrichello im F2002, als er in Fiorano testete: "Dies ist eine sehr nützliche Referenz für Monaco, da der Kurs eine Menge Haarnadelkurven hat und aus diesem Grund die passende Teststrecke für dieses Rennen ist. Ich freue mich schon auf das nächste Rennen, denn dann kommen meine Eltern von Brasilien her, um meinen Geburtstag und den meines Vaters zu feiern, in dem wir ein wenig Zeit zusammen verbringen."

