• 16.05.2011 21:18

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Barrichello: "Barcelona ist eine harte Nuss"

Rubens Barrichello ist schon gespannt darauf, ob es in Barcelona auch so viele Überholmanöver geben wird wie in Schanghai und Istanbul

(Motorsport-Total.com) - Nach zwei äußerst unterhaltsamen Rennen voller Überholmanöver in Schanghai und Istanbul gastiert die Formel 1 am kommenden Wochenende in Barcelona. Der Circuit de Catalunya gilt zwar als fahrerisch und technisch anspruchsvoll, allerdings glichen die Rennen in der Vergangenheit wegen der Streckencharakteristik oftmals einer Prozession.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello ist gespannt, wie sich DRS in Barcelona auswirken wird

Denn die lange Start- und Zielgerade wäre zwar theoretisch wie prädestiniert für Überholmanöver, aber die letzte Kurve (210 km/h) ist trotz des Einbaus einer vorangehenden Schikane immer noch relativ schnell und in der ersten Kurve haben die Boliden immerhin geschätzte 150 km/h drauf. Das macht es schwierig, jemandem im Windschatten zu folgen und ihn auszubremsen. Insofern wird Barcelona der ultimative Test für den verstellbaren Heckflügel (DRS).

"Barcelona ist eine der schwierigsten Strecken zum Überholen", weiß Rubens Barrichello. "In Melbourne war die Gerade nicht sehr lang und es wurde in der DRS-Zone nicht viel überholt. In Melbourne wird viel überholt, weil es die Strecke zulässt, auch an anderen Stellen. Aber Barcelona ist eine harte Nuss. Wenn du hinter einem Gegner Traktionsprobleme hast, kann sich der Vordermann absetzen, bevor du überhaupt zum Attackieren kommst."

"Ich hoffe zwar, dass die unterschiedlichen Reifenstrategien für Überholmanöver sorgen werden, aber Barcelona könnte der ultimative Test für den verstellbaren Heckflügel werden", vermutet der Williams-Pilot. "Vielleicht wird es ein ganz normales Rennen, abhängig natürlich auch vom Wetter und von den Reifen. Mit den letztjährigen Reifen und Regeln, aber mit dem verstellbaren Heckflügel hätte es in Barcelona kaum Überholmanöver gegeben."

¿pbvin|512|3677||0|1pb¿Aber: "Dieses Jahr kommen andere Faktoren dazu, da könnte es vielleicht passieren", verweist er auf DRS, das Hybridsystem KERS und vor allem die Reifen, die bisher wahrscheinlich am meisten zu den vielen Überholmanövern beigetragen haben. Allerdings plant Pirelli für Barcelona erstmals den Einsatz der härtesten Gummimischung, die bisher nur an Freitagen getestet wurde. Der Verschleiß könnte dadurch im Vergleich zu den bisherigen Rennen zurückgehen.

Die eigentlich vorgesehenen Mischungen (Hard/Soft), die auch in Istanbul verwendet wurden, sind immer noch "die gleichen Reifen wie bei den Wintertests in Barcelona, überhaupt nicht verändert", bestätigt Pirelli-Sportchef Paul Hembery. Über die DRS-Zone für Barcelona sagt er: "Man kann die Strecken ja nicht ändern, da gibt es Einschränkungen, zum Beispiel wenn eine lange Gerade fehlt. Ich glaube aber, dass wir auch in Barcelona Überholmanöver sehen werden."