• 15.11.2007 18:02

  • von Marco Helgert

Barcelona: Kovalainen zum Abschluss Schnellster

Auch der letzte Testtag in Barcelona war von vielen Abbrüchen geprägt - Heikki Kovalainen mit schnellster Zeit der Woche

(Motorsport-Total.com) - Bis wenige Minuten vor dem Testende sah es für Ferrari so aus, als wäre die erste Testwoche nach der Saison 2007 ein voller Erfolg. Zunächst sorgte Michael Schumacher, der für die ersten Versuche mit der Elektronikgeneration für 2008 ohne Fahrhilfen reaktiviert wurde, für zwei Bestzeiten in Folge. Am Schlusstag lag Felipe Massa lange an der Spitze, wurde am Ende aber von Heikki Kovalainen im Renault angefangen, der dabei auch die beste Runde der gesamten Woche drehte: 1:20.659 Minuten.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen fuhr kurz vor dem Ende des Tests noch die Bestzeit

Bei sonnigen Bedingungen war der Fahrbetrieb am Schlusstag aber stark eingeschränkt: Immer wieder musste ein Auto aus dem Kies geborgen oder nach einem Defekt zurück an die Box gebracht werden. Kurz vor Ablauf der Testzeit sorgte auch Massa, der schon einmal davor im Kies steckte, für einen Abbruch.#w1#

Insgesamt lagen die Rundenzeiten am Donnerstag aber enger zusammen als an den Tagen davor, und auch einige Teams waren weiter vorn anzutreffen, die man nicht unbedingt dort erwartet hätte. Hinter Kovalainen und Massa klassierte sich Franck Montagny (+0,704 Sekunden/85 Runden). Der Toyota-Tester gehörte aber zu den Fahrern, die im Laufe des Tages unfreiwillig parken mussten.

Auf Rang vier war der überraschend starke Sebastian Vettel zu finden. Im Toro Rosso STR2 verlor er nur 0,827 Sekunden auf die Spitze und war auch schneller als David Coulthard im Red Bull RB3, der 69 Tausendstelsekunden langsamer war.

Luca Badoer im zweiten Ferrari F2007 landete auf dem sechsten Rang (+1,082 Sekunden) und hatte keinen besonders positiven Tag. Kurz vor der Mittagspause verlor er die Kontrolle über sein Auto und rutschte in Kurve 15 von der Strecke in die Begrenzung. Der Schaden hielt sich jedoch in Grenzen. Der Italiener konnte wenig später bereits wieder fahren.

Zurückhaltend agierte das McLaren-Mercedes-Team am Schlusstag. Pedro de la Rosa schloss den Test als Siebtschnellster ab, verlor aber bereits 1,146 Sekunden. Teamkollege Gary Paffett lag gar nur auf dem zehnten Rang, 1,411 Sekunden zurück.

Zu den Teams, die nur wenig Probleme zu beklagen hatten, gehörte Williams. Nico Rosberg (+1,161 Sekunden) rangierte am Ende auf dem achten Platz. Teamkollege Kazuki Nakajima war weiter hinten zu finden - Rang 13 -, doch der Japaner fuhr stolze 126 Umläufe.

Auch Sébastien Bourdais kam am dritten Testtag etwas besser in Fahrt und klassierte sich als Neunter - 1,280 Sekunden hinter der Spitze. Am Nachmittag musste der Franzose seinen Toro Rosso aber unfreiwillig im hinteren Teil der Strecke abstellen und auf den Abschleppwagen warten.

Einträchtig auf den Positionen 11 und 12 lagen die BMW Sauber F1 Team Fahrer Nick Heidfeld und Robert Kubica. Beide legten etwas mehr als 50 Runden zurück, wobei Kubica am Nachmittag im Tatendrang eingeschränkt wurde. 15 Minuten nach dem Problem von Bourdais rollte auch der Pole aus und sorgte für eine kurze Unterbrechung.

Zu den glücklosen Fahrern gehörte auch Jarno Trulli. Der Toyota-Fahrer beendete den Tag nur als 14. - 2,405 Sekunden hinter der Spitze. Der Ärger des Italieners begann schon am Vormittag mit einem Dreher, hinzu kam dann später im Laufe des Tages noch ein kapitaler Motorschaden mitsamt beeindruckender Rauchkulisse.

Die Aktionen bei Force India standen wieder aus dem "Duell" von Christian Klien gegen Vitantonio Liuzzi. Beide wollen sich beim Spyker-Nachfolger empfehlen, wobei Klien am Donnerstag schneller unterwegs war und 15. wurde. Liuzzi lag knapp eine Zehntel dahinter auf Rang 17. Das Testprogramm bei Force India konnte recht problemlos abgespult werden, nur Klien blieb am frühen Vormittag einmal liegen.

Bei Honda ging von den Rundenzeiten auch in neuer Interimslackierung nichts nach vorn. Jenson Button (+2,459 Sekunden) beendete den Testtag zwar erst nach 96 Runden, aber auch nur auf dem 16. Rang. Mike Conway, der im zweiten Auto sitzen durfte, hatte noch ein paar Anpassungsprobleme, was sich in einigen Drehern äußerte. Er rangierte am Ende 3,070 Sekunden zurück auf Rang 18.

James Rossiter, der den Test für Honda begann, durfte ihn bei Super Aguri abschließen. Dabei hatte der Brite im Interimsauto des Teams keinen sorgenfreien Tag, auch er blieb unfreiwillig stehen. Hinter ihm rangierte in der Zeitenliste nur noch Robert Doornbos. Nach einigen Monaten ohne Formel-1-Test hatte er Mühe, sich vom ChampCar-Panoz wieder an den Formel-1-Boliden zu gewöhnen. Mit 3,443 Sekunden Rückstand fand er sich ganz am Ende wieder.