• 27.02.2010 17:02

  • von Roman Wittemeier

Barcelona am Samstag: Regen ärgert die Teams

Einige Regenschauer bringen das Testprogramm vieler Formel-1-Teams am Samstag in Barcelona durcheinander: Tagesbestzeit für Nico Rosberg

(Motorsport-Total.com) - Als die Teams am frühen Morgen am Circuit de Catalunya eintrafen, sah es nach einem weiteren guten Testtag aus, doch spielte Petrus nicht dauerhaft mit. Kaum sprang die Ampel um 9 Uhr auf Grün, zogen immer dichtere Wolken auf. Wer zu Beginn eine schnelle Runde absolvieren konnte, hatte viel Glück. Ab 10 Uhr war die Strecke nass, es dauerte lange Zeit, bis am Nachmittag wieder halbwegs erträgliche Bedingungen herrschten.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Die Rundenzeit von Nico Rosberg war im Tagesverlauf nicht mehr zu schlagen

Nico Rosberg hatte die Gunst der frühen Stunde genutzt. Der Mercedes-Pilot fuhr im Rahmen kurzer Qualifyingsimulationen eine Bestzeit von 1:20.686 Minuten, die im Tagesverlauf nicht mehr unterboten werden konnte. Zwar kamen einige Piloten auf fast trockener Strecke am Nachmittag in die Nähe dieses Wertes, verdrängt werden konnte Rosberg jedoch nicht mehr. Der MGP W01 war heute wieder mit dem neuen Heckflügel bestückt. Am späten Nachmittag rollte Rosberg am Streckenrand aus.#w1#

Viele Teams beschlossen bei teils heftigen Regenschauern am späten Vormittag, die Mittagspause früher beginnen zu lassen. An ernsthaften Testbetrieb war bis 14 Uhr kaum zu denken. Einige Mannschaften probierten Boxenstopps, andere führten Systemchecks oder Probefahrten mit Intermediates und Regenreifen durch. Erst nach der Mittagspause trocknete die spanischen Bahn langsam wieder ab.

Entsprechend viel Betrieb herrschte am Nachmittag. Die meisten Piloten spulten Rennsimulationen ab. Die Rundenzeiten auf den teils enorm langen Runs hatten aber aufgrund der wechselnden Streckenverhältnisse kaum Aussagekraft. Auffällig war nur, dass sowohl Mercedes-Mann Rosberg und Felipe Massa (5./1:22.344) im Ferrari als auch unter anderem Toro-Rosso-Pilot Sébastien Buemi (2./1:21.413) sehr konstante Zeiten über Stints von bis zu 42 Runden fahren konnten.

Ferrari ging mit leicht veränderter Aerodynamik in den vorletzten Testtag. Erneut hatte man die große Motorabdeckung samt "Haifischflosse" installiert. Auffällig bei den Roten: Massa konnte seine Rundenzeiten im Rahmen der Rennsimulation nach dem Boxenstopp um bemerkenswerte 3,5 Sekunden aufgrund frischer Reifen verbessern. Bei anderen Teams fiel dieser Unterschied nicht dermaßen deutlich aus.

Felipe Massa

Felipe Massa konnte erneut viele konstante Runden mit dem F10 fahren Zoom

Während Ferrari erneut satte 115 Runden abspulen konnte, gab es bei Red Bull offenbar technische Probleme. Sebastian Vettel (8./1:23.123) verbrachte am Vormittag viel Zeit in der Box. Die ersten gezeiteten Umläufe gab es mit dem RB6 erst am Nachmittag. Auch bei McLaren musste man den Wagen mit dem LKW zurückholen. Jenson Button (3./1:21.450) rollte am frühen Morgen bereits während der Installationsrunde aus und sorgte für die erste Rotphase des Tages.

Auch Rubens Barrichello (4./1:21.975) sorgte zwischenzeitlich für eine kurze Unterbrechung. Der erfahrene Williams-Pilot war bei rutschigen Verhältnissen am späten Vormittag kurz im Kiesbett steckengeblieben. Das Auto wurde dabei nicht beschädigt, das Team brauchte allerdings eine gute halbe Stunde für die Reinigung des FW32. Barrichello zeigte auf Longruns zwar ein solides Tempo, aber hatte in den Rundenzeiten teils erhebliche Schwankungen. Am Williams waren am Samstag neue Leitelemente vor den Seitenkästen zu sehen. Später rollte Barrichello aus.

Auch Force India hatte im gleichen Bereich aerodynamisch entwickelt. Adrian Sutil (7./1:22.606) absolvierte vormittags einige mittellange Stints, um am Setup des VJM03 zu feilen. Dabei versuchte man, das bislang lästige Graining an den Hinterreifen in den Griff zu bekommen. Außerdem setzten die Inder erstmals einen veränderten Frontflügel mit neu geformten Endplatten ein. Zu einer Rennsimulation reichte es am Samstag nicht.


Fotos: Testfahrten in Barcelona, Samstag


Auch Renault absolvierte keine Dauerläufe. Am Vormittag hatte man offenbar leichte technische Probleme, später fuhr Rookie Vitaly Petrov (6./1:22.523) einige kurze Stints, doch erzielte er selbst bei Qualifyingsimulationen keine guten Rundenzeiten. Möglicherweise gab die Strecke allerdings auch zu jenem Zeitpunkt nicht mehr her. Ebenso unauffällig blieb Kamui Kobayashi (10./1:26.216) im Sauber C29, der zwar viele Runden fuhr, aber dabei nicht beeindruckte.

Als Toro-Rosso-Pilot Buemi nach seinen starken Longruns kurz vor dem Ende der Session ausrollte, war die Testarbeit vorzeitig beendet. Zwar wurde die Strecke noch einmal kurz freigegeben, doch allzu viel passierte nicht mehr. Für Virgin waren die Rotphasen erneut eine bittere Pille. Timo Glock (11./1:26.305) hatte am Vormittag Boxenstopptraining und Systemchecks durchgeführt, über Mittag musste man in langwieriger Arbeit ein Leck im Benzinsystem beheben. Als der VR-01 wieder lief, gab es rote Flaggen.

Jarno Trulli

Jarno Trulli klagte am Samstag über stark abbauende Hinterreifen Zoom

Lotus hatte derweil keine technischen Defekte, dafür allerdings andere Probleme. Am Vormittag rodelte Jarno Trulli (9./1:25.059) durch den Kies, bei der Setuparbeit ging es nicht wie gewünscht voran. Trotz mehrfacher Anpassungen klagte der Italiener über stark abbauende Hinterreifen. Teamkollege Heikki Kovalainen gönnte sich unterdessen den Spaß, vom Golfplatz via 'Twitter' einen Gruß zu senden. Er sei pünktlich zur Technikbesprechung wieder zurück, so der Finne.