BAR-Honda will Button mit einem Sieg ködern

Im Tauziehen um Jenson Button will BAR-Honda nötigenfalls bis in den Winter warten - und dem Briten mit einem Sieg Lust auf 2006 machen

(Motorsport-Total.com) - Im Tauziehen um Jenson Button zwischen BAR-Honda und WilliamsF1 gibt es nichts Neues: Frank Williams besteht auf dem unterschriebenen Vertrag für 2006, während BAR-Honda bereit ist, Geld dafür zu zahlen, um den 25-Jährigen freizukaufen. Zwischen den beteiligten Parteien laufen diesbezüglich unverändert Gespräche, wirklich konkrete Ansätze gibt es aber offenbar noch nicht.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Noch immer ist ungewiss, für wen Jenson Button nächstes Jahr fahren wird

Fest steht, dass BAR-Honda nicht alleine den finanziellen Schaden, der aus "Buttongate" entstehen wird, wenn der Dritte von Spa-Francorchamps im Team bleiben darf, tragen möchte, sondern Button wird wohl auch selbst dazu beitragen müssen. Im Klartext: BAR-Honda-Teamchef Nick Fry will warten, bis sein Schützling mit WilliamsF1 eine Einigung erzielt hat, mischt sich aber nicht direkt in die Diskussionen ein und stellt dafür nur einen begrenzten Geldbetrag zur Verfügung.#w1#

Der Brite sitzt in dem nervenzehrenden Poker auf einem relativ langen Ast, weil er Rubens Barrichello schon definitiv an Bord hat und als zweiten Fahrer zur Not Takuma Sato behalten könnte. Allerdings wäre natürlich eine Paarung Barrichello/Button das Wunschszenario der Truppe aus Brackley. Daher ist klar: "Wir werden einfach abwarten", so Fry gegenüber 'PA Sport'. "Jenson ist derjenige, den wir im Auto haben wollen, und wir haben gesagt, dass wir bis Saisonende oder darüber hinaus warten würden."

Bis dahin kann der 49-Jährige nicht viel mehr machen als Button ein konkurrenzfähiges Auto hinzustellen - und genau das soll in Brasilien, Japan und China auch passieren: "Zu Saisonbeginn haben wir gesagt, dass wir gerne ein Rennen gewinnen möchten, und ich denke, dass wir in Spa bewiesen haben, dass wir dazu prinzipiell in der Lage sind. Wir sind auch bereit, dafür einige Risiken anzugehen", erklärte Fry.

Den größten Fortschritt erwartet er sich vom Motor: "Honda wird immer besser und besser, und für die letzten Rennen werden weitere Ausbaustufen kommen. In der Formel 1 ist es so spät in der Saison schwierig, einen Sprung nach vorne zu machen, aber unsere Verbesserungen werden sich lohnen. Für Suzuka bringt Honda immer etwas Besonderes, was auch dieses Jahr so sein wird", kündigte der BAR-Honda-Teamchef ein furioses Saisonfinale an.

Angeblich plant Honda, zum Heimrennen nach Suzuka ein 1.000 PS starkes Aggregat zu liefern - zur Not auch auf Kosten der Zuverlässigkeit. Für Button und Sato geht es ohnehin nicht mehr um die WM-Gesamtwertung, weshalb man alles auf eine Karte setzen und voll auf den ersten Grand-Prix-Sieg spekulieren kann. Denn eines steht fest: Mit dem ersten Triumph seiner Karriere in der Tasche würde es Button noch schwerer fallen, zu WilliamsF1 zu wechseln...