• 27.09.2005 10:12

  • von Fabian Hust

BAR-Honda und Button rätseln über Reifenprobleme

Zahlreiche Michelin-Teams kämpften in Sao Paulo mit Reifenproblemen, BAR-Honda und Jenson Button gehörten dazu

(Motorsport-Total.com) - Michelin mag zwar in Sao Paulo einen Dreifacherfolg gefeiert haben, doch die Franzosen kämpften mit einem Teil ihrer Teams mit unerwarteten Problemen. Nicht zuletzt deshalb mag Ferrari stärker ausgesehen haben als in den Rennen zuvor. Toyota lieferten die Franzosen gar falsche Vorderreifen, die bei einem Test schon einmal in den Heizdecken steckten und somit nicht die optimale Leistung brachten.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Auch mit der harten Reifenmischung bekam Jenson Button Graining

Weniger schlimm waren die Probleme bei McLaren-Mercedes, wo man an den Vorderreifen im Verlauf des Rennens Graining hatte, das aber nach einer Weile wieder verschwand. David Coulthard von Red Bull Racing erwischte einen schlechten Reifensatz und musste damit nach dem Qualifying auch das Rennen bestreiten, da er laut Reglement nicht mehr auf Reifen aus dem Training zurückwechseln durfte.#w1#

Mit Graining, also mit rollenartigem Gummiabrieb, der auf der Oberfläche des Pneus kleben bleibt, kämpfte auch Jenson Button, der als Vierter ins Rennen ging, die Zielflagge aber nur als Siebter sah: "Das ist ein Albtraum, denn man hat dann kein Vertrauen ins Auto. Du kannst die Geschwindigkeit in keine Kurve mitnehmen, denn du weißt nicht, was passieren wird", so der Brite gegenüber 'Speed TV'.

"Das Problem beim Graining ist, dass man eine Art Riffel in die Reifen bekommt und der Reifen wirklich versucht, sich selbst zu zerstören", so der BAR-Honda-Pilot weiter. "Man hat dann so viel Gummi auf dem Reifen, der sich bewegt, dass alles passieren kann, wenn man durch eine Kurve fährt. Manchmal kann das okay sein, aber meistens bekommst du schlagartig Übersteuern. Du weißt aber nicht wirklich, wann das auftritt."

Über die Probleme ist der 25-Jährige enttäuscht, denn es war nicht so gewesen, dass man mit der Reifenwahl ein Risiko eingegangen war: "Wir hatten wegen des Problems die harten Reifen gewählt und dachten, dass es somit in Ordnung sein würde. Das ist etwas, an dem wir wirklich bei den Tests in Jerez arbeiten müssen, denn wenn so etwas auftritt, dann hast du kein ordentliches Rennfahrzeug."

Auch BAR-Honda-Teamchef Nick Fry zeigte sich angesichts der Probleme enttäuscht: "Wir wissen wirklich nicht, warum wir so viel Graining auf den Hinterreifen hatten, was das Hauptproblem war", so der Brite gegenüber 'crash.net'. "Auf neuen Reifen hat das Auto hervorragend funktioniert, und es arbeitete den ganzen Samstag wunderbar. Unter den kühlen Bedingungen rutschten wir dann herum. Sowohl beide McLaren- als auch Renault-Fahrer schienen nicht ganz zufrieden gewesen zu sein, aber wir schienen mehr zu leiden und müssen herausfinden, warum das so war."