• 15.05.2004 09:59

  • von Fabian Hust

BAR-Honda-Test mit einigen Hindernissen

Zwar war BAR-Honda auch diese Woche in Paul Ricard pfeilschnell, doch der Test verlief nicht ganz reibungslos

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Großen Preis von Spanien, der für das mittlerweile erfolgsverwöhntere BAR-Honda-Team nicht ganz nach den eigenen Vorstellungen verlief, testete das Team diese Woche vier Tage lang im Süden Frankreichs auf der Rennstrecke von Paul Ricard. Dabei kamen alle drei Fahrer des Teams zum Einsatz.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Nach Barcelona hält Takuma Sato nun auch in Paul Ricard den Rundenrekord

Der erste Testtag, Dienstag, musste vorzeitig abgebrochen werden, als der Testfahrer des Teams, Anthony Davidson sich beim Anbremsen einen Nerv einklemmte. Das Problem tauchte in der zweiten Runde am Nachmittag auf. Nachdem die Ärzte vor Ort Entwarnung gegeben hatten, ging der Brite in ein örtliches Krankenhaus, um sich sicherheitshalber durchchecken zu lasen. Er wird nun physiotherapeutisch behandelt und sollte im Freien Training zum Großen Preis von Monaco kommenden Donnerstag wieder fit sein.#w1#

Jenson Button wohnte den Testfahrten am Mittwoch bei, wo er einige kurze Abschnitte im Trockenen fahren konnte, bevor der Regen einsetzte. Der Brite testete Trockenreifen und konnte 37 Runden mit einer Bestzeit von 1:32.954 Minuten abspulen - die beste Zeit des Vormittags. Am Nachmittag schloss er einen Regenreifen- und Aerodynamik-Test ab und drehte weitere 35 Runden. Die Rundenzeit des Morgens blieb aufgrund der Wetterbedingungen bestehen.

Takuma Sato übernahm das Auto für den dritten Tag. Dabei kam eine andere Streckenkonfiguration zum Einsatz, welche die Vorbereitung auf den Monaco-Grand-Prix ermöglichen sollte. Bei schönstem Wetter konnte der Japaner am Morgen das komplette Testprogramm durchgehen und testete Reifen für den Kanada- und Europa-Grand-Prix. Auch die Laufleistung des Honda-Motors wurde erreicht, als Sato nach 106 Runden abgespult hatte. Die Bestzeit des Morgens: 1:10.830 Minuten. Am Nachmittag zwang ihn ein Problem mit der Kraftübertragung für den Rest des Tages in die Garage. Regen sorgte dafür, dass die Bestzeit hielt.

Das Team arbeitete über Nacht an der Behebung des Problems, das im Bereich des Getriebes lokalisiert wurde. Am Freitag konnte Takuma Sato dann wieder auf die Strecke gehen und spulte 151 Runden mit der Tagesbestzeit von 1:10.472 Minuten ab. Damit hinterließ das BAR-Honda-Team bei dem Test, bei dem Ferrari jedoch nicht anwesend war, den stärksten Eindruck.

Jenson Button: "Leider war es bei meinem Test in Paul Ricard die meiste Zeit über nass, da das Wetter an den ersten beiden Tagen ziemlich schlecht war. Wir haben verschiedene Reifen für Monaco ausprobiert, die ziemlich interessant aussahen und die Konstanz schien sehr gut zu sein. Wir haben des Weiteren ein paar Aerodynamik-Komponenten für das Rennen kommendes Wochenende ausprobiert. Ich konnte nur einmal im Trockenen fahren, was mehr oder weniger ein Basisversuch war, aber alles in allem war der Test eine gute Vorbereitung auf Monaco."

Takuma Sato: "Dies war für mich ein sehr erfolgreicher Test. Leider erlitt Anthony am ersten Testtag ein Problem mit dem Rücken, was sehr übel für ihn war und ich wünsche ihm bei seiner Genesung für Monaco alles Gute. Am zweiten Tag verloren wir Zeit wegen des Wetters, an den letzten beiden Tagen hatten wir aus diesem Grund ein ziemlich großes Testprogramm. Wir konnten jedoch alles abarbeiten, was wir zu erledigen hatten, besonders in Bezug auf die Michelin-Reifentests für Monaco und den Nürburgring. Auch die Entwicklung bei Honda sieht viel versprechend aus. Es war ermutigend, trotz des Getriebeproblems so viele Runden zu erzielen. Ich denke, dass wir uns auf ein weiteres aufregendes Rennwochenende in Monaco freuen können."

Anthony Davidson: "Mein Test war wegen des Rückenproblems, das ich am ersten Tag erlitt, ziemlich kurz. Es ist immer enttäuschend, so früh aufhören zu müssen, da wir nicht das volle Reifenproblem durchgehen konnten - und dieses Mal hat das wirklich Schmerzen bereitet! Ich werde seit Dienstag physiotherapeutisch behandelt und mein Rücken ist auf dem Weg der Besserung. Ich werde mit Sicherheit in der Lage sein, in Monaco zu fahren, eine Strecke, auf der ich noch nie gefahren bin und von der ich schon immer geträumt habe. Dies sollte ein gutes Rennen für das Team werden und wie immer freue ich mich darauf, meinen Anteil dafür zu liefern."

Testteammanager Andrew Alsworth: "Alles in allem war dies ein ordentlich produktiver viertägiger Test in dieser Woche. Jedoch konnte nur Takuma das geplante Testprogramm wegen der wechselhaften Wetterbedingungen und kleinerer Zuverlässigkeitsprobleme abschließen. Der geplante Michelin-Reifentest musste ein wenig reduziert werden, auch wenn wir einige der Reifenoptionen für Monaco bei einem früheren Test hier mit Jenson testen konnten. Honda hat erfolgreich zwei ihrer neusten Motorenspezifikationen eingesetzt und die vorgegebene Laufleistung erreicht. Nachdem Takuma auf dieser Streckenkonfiguration einen neuen Streckenrekord fahren konnte, freuen wir uns nun auf den prestigeträchtigen Monaco-Grand-Prix - ein Rennen, das wir immer genießen."

Honda-Chefingenieur Shuhei Nakamoto: "Dies war ein produktiver Test für uns mit der Motorenspezifikation für Monaco, die ohne ein Problem den ganzen Test durchhielt. Wir sind gut in Form und werden kommendes Wochenende einen guten Kampf abliefern."