• 18.05.2003 19:10

  • von Marco Helgert

BAR: Button starker Vierter, Villeneuve mit Problemen

Jenson Button fuhr mit einer starken Vorstellung auf Platz vier, während Jacques Villeneuve große Probleme mit der Elektronik hatte

(Motorsport-Total.com) - Das BAR-Honda-Team sprach bereits vor dem Rennen davon, dass man auf dem A1-Ring ein gutes Resultat erringen könne. Diese Vorhersagen waren nicht übertrieben: Jenson Button fuhr ein starkes Rennen und kam hinter Rubens Barrichello auf Platz vier ins ziel. Jacques Villeneuve hingegen möchte dieses Rennen lieber schnell vergessen: Ab der ersten Runde streikte sein Lenkrad, und der Kanadier hatte dadurch keine Kontrolle über seine elektronischen Systeme.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve hatte durch seine Probleme ein schweres Rennen

"Ich hatte ein großartiges Rennen; ich habe es wirklich genossen", freute sich Jenson Button. "Ich habe heute mein bestes Rennergebnis eingestellt, und es ist schön wieder dort vorne zu sein und Punkte zu holen. Das Team hat großartig gearbeitet, um mich vor dem Ferrari wieder auf die Strecke zu schicken. Ich hatte etwas Übersteuern, weil wir auf der Hinterachse neue Reifen montierten, aber ich kam damit klar. Das ist, was das Team brauchte und auch verdient hat. Wir haben dieses Ergebnis erarbeitet, es war kein Glück im Spiel."

"Das ganze Wochenende lief großartig für mich. Wir haben in den Freien Trainings, in den Qualifyings und im Rennen gezeigt, wie schnell wir sind. Es war schön die Favoriten herauszufordern, und dazu sind wir in der Lage. Wir müssen nun diesen Weg weitergehen, und ich werde nächste Woche drei Tage in Valencia als Vorbereitung für Monaco testen, damit dies geschehen wird."

Elektronikausfall bei Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve hatte dagegen ein schwieriges Rennen, wie er selbst beschrieb: "Wir das ganze Rennen ein Problem, weil die Elektronik des Lenkrades seit der ersten Runde nicht arbeitete. Ich hatte keinen Geschwindigkeitsbegrenzer, keine Ahnung in welchem Gang ich fuhr, keine Neutralstellung ? einfach nichts. Ich musste alles manuell machen. Mein Renningenieur sagte mir sogar meine Geschwindigkeit an, als ich and die Boxen kam."

"Beim zweiten Stopp starb wegen des Problems der Motor ab. Beim ersten Halt wollten wir das Lenkrad nicht wechseln, weil das die ganze Elektronik durcheinander bringen kann, aber nachdem der Wagen eh schon stand, wechselten wir es beim zweiten Stopp, und ich musste noch auf den Systemreset warten. Der Stopp war ein Desaster, und ich verlor viel Zeit. Wenn man eine Runde wegen eines mechanischen Problems verliert, dann gibt es nicht mehr viel, was man tun kann."

"Wir hatten in vier von sechs Rennen Probleme, und das ist sehr frustrierend. Es ist eine große Schande, weil wir schwerlich wieder ein Auto haben werden, das so gut ist wie in diesem Rennen. Es war wirklich großartig. Wir hatten ein gutes Setup für das Rennen, aber ich konnte daraus nicht viel machen. Ich muss einfach weiter hart arbeiten und hoffen, dass sich die Dinge für mich zum Guten wenden werden."

Ein Moralschub für das Team

"Es war ein großartiges Rennen von Jenson und ein Resultat, dass durch Leistung und nicht durch Ausfälle eingefahren wurde", so Teamchef David Richards. "Das wird uns sicher einen moralischen Schub geben. Jacques Problem war sehr frustrierend, und man fragt sich, wann sich das Glück ihm wieder zuwenden wird. In Anbetracht der gesamten Leistung des Teams bin ich zuversichtlich, dass es gleich hinter der nächsten Ecke auf ihn wartet."

Auch BAR-Hondas Technischer Direktor Geoffrey Willis war von der Leistungsfähigkeit sehr angetan: "Beide Fahrer sind hervorragend gefahren. Jenson fuhr auf einen verdienten vierten Platz, während Jacques ein gleiches oder besseres Ergebnis durch technische Probleme verwehrt blieb. Beide Autos haben sich mit etwa der gleichen Benzinmenge qualifiziert, und abgesehen von Jacques Fehler im Qualifying erwarteten wir, sehr konkurrenzfähig zu sein."

Arbeit an der Zuverlässigkeit hat Priorität

"Leider fiel die Elektronik im Lenkrad von Jacques sehr früh aus, wodurch er weder eine funktionierende Anzeige noch einen Geschwindigkeitsbegrenzer hatte. Beim zweiten Stopp ging sein Motor aus, als er in den zweiten Gang schaltete. Wir müssen zusammen mit Honda daran arbeiten, um die Fahrbarkeit in diesen Situationen zu verbessern, und wir müssen unsere Software überarbeiten, die verhindert, dass der Motor ausgeht."

Auf dem unmittelbaren Programm stehen nun weitere Tests von neuen Teilen und die Arbeit an der Zuverlässigkeit. "Dieses Ergebnis spiegelt unsere wahre Leistung wieder, dennoch beenden wir das Wochenende zwar glücklich, aber auch frustriert. Wir hätten mehr Punkte verdient gehabt. Wir werden in der nächsten Woche neue Teile und weitere Motorenentwicklungen testen und hart an unserer Zuverlässigkeit arbeiten."

Als "halb Freude, halb Schmerz" beschrieb Shuhei Nakamoto, Engineering Director von Honda Racing Development, das Rennen. "Ein großartiges Ergebnis von Jenson, der so gut gekämpft hat, und ich bin froh, dass wir weitere Zähler einfahren konnten. Auch Jacques hatte ein gutes Rennen, bis er das Problem beim zweiten Stopp bekam. Es war ein harter Tag für ihn, weil die Punkte in Reichweite lagen. Unsere Motoren liefen das ganze Wochenende über gut, und wir werden die Leistung weiter steigern, um uns weiter voranzubringen."