• 20.04.2015 01:03

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Bahrains schräger Pathos: "Jeder auf unserer Insel glücklich"

Streckenchef Sheikh Salman bin Isa Al Chalifa schwärmt von der 2015er Ausgabe des Formel-1-Grand-Prix - Nach offiziellen Angaben 32.000 Zuschauer am Sonntag

(Motorsport-Total.com) - Klein aber fein - das war in der Saison 2015 einmal mehr das Credo des Bahrain-Grand-Prix. Am Sonntag säumten nach offiziellen Angaben 32.000 Menschen die Strecke, um das elfte Formel-1-Rennen auf dem Wüstenkurs vor den Toren der Hauptstadt Manama zu sehen. Die Zahl des Veranstalters bedeutet, dass 2.000 Plätze leer geblieben sind, die Zuschauerzahl jedoch im Vorjahresvergleich um 1.000 Besucher angestiegen ist.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Kimi Räikkönen, Daniel Ricciardo

Die Tribünen beim Bahrain-Grand-Prix füllten sich während des Rennens Zoom

Über das gesamte Wochenende sollen 90.000 Fans auf der Anlage gewesen sein. Streckenchef Sheikh Salman bin Isa Al Chalifa zeigt sich im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' zufrieden: "Es war fantastisch. Wir haben seit September auf den Moment hingearbeitet und erlebt, dass jeder glücklich war", schwärmt er und zeichnet ein romantisches Bild der Veranstaltung, das vor dem Hintergrund politischer Unruhen einen schrägen Pathos erhält: "Wir haben alles versucht, jeden auf unserer kleinen Insel zufriedenzustellen und hoffen, dass die Leute wiederkommen."

Weil der Sonntag in der arabischen Welt ein gewöhnlicher Werktag ist, kommt die Einführung einer Flutlichtveranstaltung der Attraktivität des Formel-1-Rennens zupass. "Die Tribünen haben sich während des Rennstarts gefüllt", betont bin Isa Al Chalifa, was ein Start um 18:00 Uhr Ortszeit bedeutet. Die Bahrainis legten Hand an, um ein massives Stauproblem zu lösen: "Es gab am Sonntag nur Einbahnstraßen-Verkehr von der Strecke weg, was wirkte", erklärt der Streckenchef.

Er blickt bereits über den Tellerrand und will weitere Rennserien auf dem International Circuit halten respektive sie für die Anlage gewinnen: "Wir müssen auch die Langstrecken- und die GT-Szene auf unsere Strecke bringen", betont bin Isa Al Chalifa vor dem Hintergrund, dass der Lauf zur WEC bis zum Jahre 2017 vertraglich gesichert ist. Er schielt auch auf die Tourenwagen-Weltmeisterschaft: "Vielleicht braucht es auch noch ein WTCC-Rennen."