Bahrain: Toyota legt endlich an Speed zu
Im Rahmen einer Qualifyingsimulation kam Toyota in Bahrain etwas näher als bisher an Ferrari heran - Jarno Trulli schneller als Timo Glock
(Motorsport-Total.com) - Das Toyota-Team simulierte am heutigen vorletzten Testtag in Bahrain erstmals den Ablauf eines kompletten Rennwochenendes inklusive Qualifying und Rennen. Dadurch waren die Tanks der beiden TF108-Boliden zumindest phasenweise fast leer - und prompt waren die Rundenzeiten wesentlich besser als bisher.

© Toyota
Jarno Trulli war heute Sieger im direkten Qualifyingduell mit Timo Glock
Jarno Trulli wurde in 1:30.944 Minuten gestoppt und war damit nur um etwa eine halbe Sekunde langsamer als Kimi Räikkönen im abgetankten Ferrari zu Beginn der Woche. Zwar hat die Strecke seither an Grip zugelegt, was bedeutet, dass der Abstand zwischen Ferrari und Toyota in Wahrheit wohl doch etwas größer sein dürfte, aber die Japaner befinden sich momentan auf jeden Fall innerhalb von einer Sekunde mit den Roten aus Maranello.#w1#
Trulli wittert Morgenluft
"Es war ein guter Tag", freute sich Trulli. "Wir drehten viele Runden und simulierten ohne Probleme eine Renndistanz. Am Morgen arbeiteten wir am Setup und die Rundenzeiten waren ein Fortschritt. Noch liegt Arbeit vor uns, aber es geht in die richtige Richtung, was sehr positiv ist. Ich war heute sehr zufrieden mit dem Auto, sogar auf den Longruns. Natürlich können wir uns aber weiter verbessern, also müssen wir nun die Daten analysieren und weiterhin hart pushen."
Timo Glock war im direkten Duell um 0,269 Sekunden langsamer als sein Teamkollege, zeigte sich darüber aber nicht wirklich besorgt: "Am Vormittag fuhr ich zum ersten Mal seit ein paar Jahren einen Qualifyingrun in einem Formel 1. Die Q1-Simulation verlief wirklich gut. Die Q3-Simulation mit etwas mehr Benzin an Bord war ebenfalls positiv und ich hatte einen guten Speed, aber für die Rennsimulation stimmte mein Setup nicht", so der Deutsche.
"Die ersten paar Runden waren in Ordnung, aber dann wurde das Handling schlechter. Es war trotzdem eine gute Erfahrung für mich, weil wir nun besser verstehen, in welche Richtung wir mit dem Grand-Prix-Setup gehen müssen. Es war auch nützlich, wieder mal eine komplette Renndistanz am Stück zurückzulegen, denn das habe ich seit 2004 nicht mehr getan. Ich bin aber topfit, insofern war das kein Problem", gab Glock zu Protokoll.
Gass erstmals rundum zufrieden
Angesichts der ermutigenden Rundenzeiten zog auch Chefingenieur Dieter Gass zufrieden Bilanz: "Zu sehen, dass der TF108 im Vergleich zum TF107 eine klare Verbesserung ist, wie man an den Rundenzeiten des vorjährigen Rennens ablesen kann, ist ermutigend. Wir fuhren in der Simulation mit verschiedenen Einstellungen und es war positiv, dass die Autos so konstant unterwegs waren, vor allem das von Jarno", so der Deutsche.
Und weiter: "Wir lernen im Rahmen einer Rennsimulation verschiedene Aspekte des Fahrverhaltens kennen und konnten Elemente der beiden Autos miteinander vergleichen, daher haben wir heute viele wichtige Informationen gesammelt. Außerdem freut mich, dass der TF108 wieder zuverlässig gelaufen ist, wie schon das ganze Jahr, und die Boxenmannschaft hat bei den Stopps während der Rennsimulation einen guten Job gemacht", teilte Gass abschließend mit.

