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  • 15.02.2011 13:50

  • von Roman Wittemeier

Bahrain: Protestbewegung hat den Grand Prix im Visier

In Bahrain brodelt es: Regierungsgegner und Polizei liefern sich Schlachten - Ist der Saisonauftakt der Formel 1 in Gefahr?

(Motorsport-Total.com) - Die arabische Welt wird derzeit von heftigen Protesten und Auseinandersetzungen erschüttert. Mittlerweile erstrecken sich die Ausschreitungen nicht mehr nur auf die Maghreb-Staaten, sondern unter anderem brodelt es auch in Bahrain. Dort kommt es seit Beginn der Woche zu blutigen Begegnungen zwischen Oppositionellen und der Polizei. Seit Montag sind diesen Zusammenstößen zwei Menschen zum Opfer gefallen.

Titel-Bild zur News: Flaggen im Wind

Bislang hat sich Bahrain während der Formel-1-Wochenenden friedlich gezeigt

Regierungsgegner hatten zu einem "Tag des Zorns" aufgerufen, sie forderten politische und soziale Reformen in Bahrain. In der Hauptstadt Manama fanden Proteste statt. Die Oppositionellen, die bei der örtlichen Regierung bislang auf taube Ohren stoßen, wollen sich nun möglicherweise im Rahmen des Formel-1-Saisonauftakts weltweites Gehör verschaffen.

"Die Formel 1 wird keine ruhigen Zeiten erleben", kündigt Nabeel Rajab in der Zeitung 'Arabien Business' an. Rajab ist Vizepräsident einer wichtigen Menschenrechts-Organisation in Bahrain. "Es werden viele Journalisten vor Ort sein, viele Menschen schauen zu. Die Regierung wird wieder mit dummen Aktionen reagieren. Es könnte blutig werden", sagt Rajab.

In den Straßen von Manama regiert derzeit der Hass, nachdem die Polizei im Rahmen einer Trauerfeier einen Oppositionellen erschossen hatte. Tausende Menschen hatten an der Beerdigung eines Protestlers teilgenommen, der am Montag getötet worden war. Derzeit lässt sich kaum abschätzen, wie sich die Lage in Bahrain weiter entwickeln wird.

Die Formel 1 wird ihr Saisondebüt am 13. März auf der Strecke von Manama geben. Schon zuvor steht der Motorsport in Bahrain im Fokus. Am kommenden Wochenende wird die GP2-Asia auf der Strecke zu Gast sein, am dem 3. März testen die Formel-1-Teams auf der Wüstenstrecke.