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  • 12.04.2012 20:39

  • von Roman Wittemeier

Bahrain: Polizeiberater in der Kritik

Der britische Polizeiberater John Yates sieht die Lage in Bahrain entspannt und betreibt damit aus Sicht eines führenden Oppositionellen eine Verharmlosung

(Motorsport-Total.com) - Die Zeichen sind eindeutig: Die Formel 1 wird offenbar wie geplant in Bahrain fahren. Teams, Fahrer und Formel-1-Promoter sehen die FIA in der Pflicht. Kommt von dessen Präsident Jean Todt nicht bis spätestens Sonntagnachmittag ein anderes Signal, dann wird sich der Tross nach dem China-Rennen auf den direkten Weg nach Manama machen. Ecclestone, der das Rennen aus kommerzieller Sicht niemals absagen würde, hat Unterstützung bekommen.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Bernie Ecclestone wird den Grand Prix in Bahrain sicher nicht absagen

Der britische Polizeifachmann John Yates, der als Berater des Innenministeriums in Bahrain agiert, hatte die Medienberichte über Unruhen als überzogen dargestellt. "Ich fühle mich mit meiner Familie in Bahrain sicherer als in London", so die Aussage des Sicherheitsberaters. "John Yates ist in Bahrain nicht willkommen. Er sollte unser Land verlassen", reagiert der Oppositionelle Ali Mushaima auf die Worte des Briten.

Mushaima gilt als Leitfigur der pro-demokratischen Bewegung in Bahrain. Der Bahraini protestierte zuletzt mit einerm Hungerstreik und mit einer Mahnwache vor der US-Botschaft in London. "Die Menschen sind aufgebracht. Ich glaube nicht, dass es dort sicher sein wird", so Mushaimi gegenüber der Agentur 'PA'. "Wenn sich selbst Bahrainis in ihrem Land nicht mehr sicher fühlen, dann kann man Ausländern wohl kaum die Garantie geben, dass es sicher sein wird, wenn die Formel 1 zu Gast ist."

"Eigentlich sind die Menschen in Bahrain sehr friedlich, aber ich weiß wirklich nicht, was passieren wird, wenn die Formel 1 kommt. Ich glaube aber nicht, dass alles friedlich bleiben wird", sagt Mashaimi. "Es gibt immer noch Verstöße gegen die Menschenrechte, zahllose Bahrainis sitzen in Gefängnissen, Ortsteile werden angegriffen und die saudi-arabische Armee erobert Bahrain. Es hat sich nichts geändert", gibt er zu bedenken. "Im vergangenen Jahr ist der Grand Prix aus den gleichen Gründen abgesagt worden."