• 14.09.2006 21:05

  • von Fabian Hust

Automobilweltverband FIA entschärft Bestrafungssystem

Eine zweifelhafte Bestrafung, wie sie Fernando Alonso in Monza hinnehmen musste, soll sich ab sofort nicht mehr so schnell wiederholen

(Motorsport-Total.com) - Für viel Aufregung und bitterböse Stimmen aus dem Renault-Lager hatte beim Großen Preis von Italien in Monza die Bestrafung von Fernando Alonso gesorgt. Der Spanier hatte nach Ansicht der Rennleitung in der Qualifikation Felipe Massa behindert, eine Entscheidung, die so gut wie niemand verstehen konnte, da der Spanier deutlich vor dem Ferrari-Piloten lag. Zahlreiche Formel-1-Experten - inklusive Formel-1-Boss Bernie Ecclestone - erklärten die Entscheidung der drei Stewards für falsch.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Alonso machte in Monza deutlich, was er von seiner Bestrafung hält

Verschwörungs-Theoretiker hatten natürlich sofort spekuliert, dass Ferrari den Weltmeister bei der Rennleitung angeschwärzt hatte und vielleicht sogar Felipe Massa gezielt in der letzten Kurve einen Fahrfehler gemacht hatte, sodass an Hand der Daten bewiesen werden konnte, dass Alonso seinen Gegner behindert hat. Fakt ist jedoch, dass die Rennleitung selbst den Vorfall untersuchte und Ferrari lediglich nach Aufforderung die entsprechenden Telemetrie-Daten zur Verfügung stellte.#w1#

Nun hat der Automobilweltverband FIA reagiert. In Zukunft wird Rennleiter Charlie Whiting die Beschwerden "filtern". Soll heißen, der Brite entscheidet, welche Vorkommnisse tatsächlich untersucht und damit eventuell auch bestraft werden. Bisher musste Whiting jede Beschwerde weiterleiten, egal wie "lächerlich" sie war, und die Rennleitung musste eine Untersuchung einleiten.

Derzeit muss Whiting mit der Rennleitung nicht einer Meinung sein, aber in der Regel ist er es, der die Fehlentscheidungen verteidigen muss, da letztendlich die FIA über die Rennleitung für die Entscheidungen verantwortlich ist und er von der FIA bestellt ist, um die ordnungsgemäße Durchführung des Rennens sicherzustellen.

In einer von 'Speed TV' veröffentlichten Mitteilung des Automobilweltverbandes an die elf Teams heißt es: "Beschwerden, dass ein Fahrer während des Qualifyings behindert wurde, werden nicht länger an die Stewards der Veranstaltung übergeben. Lediglich in Fällen, in denen die Rennleitung den Eindruck hat, dass es einen klaren und absichtlichen Versuch gegeben hat, einen anderen Fahrer zu behindern, werden die Stewards angefragt, einzuschreiten. Wir denken, dass es nun für die Stewards überflüssig ist, sich langen und sorgfältigen Anfragen zu widmen, falls Wettbewerber klare systematische Beweise ignorieren und stattdessen den Regulator missbrauchen."