• 17.09.2018 09:20

  • von Dominik Sharaf & Stuart Codling

Auto kaputt: Sirotkin akzeptiert Strafe für "derbes Manöver"

Der Williams wehrt sich gegen den Vorwurf, Brendon Hartley vorsätzlich in die Mauer gedrückt zu haben - "Nasenring" an seinem Auto war Felgenteil von Esteban Ocon

(Motorsport-Total.com) - Williams-Pilot Sergei Sirotkin hat eine Fünf-Sekunden-Strafe beim Singapur-Grand-Prix am Sonntag im Nachhinein akzeptiert. Dass er wegen des Abdrängens seines Toro-Rosso-Konkurrenten Brendon Hartley mit der Buße belegt wurde, findet der Russe nach Ansicht der TV-Bilder "fair". Er wehrt sich aber dagegen, den Neuseeländer bei dessen Angriff vor Kurve 15 mit Vorsatz in die Mauer gedrückt und in eine brenzliche Lage gebracht zu haben.

Titel-Bild zur News: Sergei Sirotkin

Sergei Sirotkin hatte beim Rennen in Singapur keinen einfachen Stand Zoom

Sirotkin will Hartley in der fraglichen Szene nicht die Türe zugeworfen haben, sondern nur Kampflinie gefahren sein: "Ich habe davon nichts mitbekommen, ehe das Team es mir gesagt hat. Ich habe nicht wirklich gekämpft, ich habe meine Position verteidigt", sagt er und erwähnt diverse Vorschäden: "Mein Auto war schon total kaputt."

Die Kampfspuren stammten aus dem Scharmützel mit Racing-Point-Pilot Sergio Perez und wirkten sich offenbar auf das Fahrverhalten des FW41 aus. "Ich habe das Auto beim Anbremsen verloren und fortan nur versucht, nicht in die Mauer zu donnern", rekapituliert Sirotkin die Szene, in der Hartley außen neben ihm auftauchte und es mit Mühe verhinderte, nicht vom driftenden Williams in den Beton geschickt zu werden. Er kam ungeschoren davon.

Dennoch kauft Hartley Sirotkin seine Version der Geschichte nicht ganz ab: "Wenn er sich vebremst oder einen Fehler gemacht hat, okay! Aber er hat mich in die Wand gedrückt. Das war schon derbe. Er hätte mir mehr Platz lassen müssen." Den Vorwurf, vorsätzlich gehandelt zu haben, will Sirotkin nicht auf sich sitzen lassen: "Es geht in Ordnung, dass ich die Strafe bekommen habe, aber ich wollte mich nicht verteidigen, sondern nur überleben."

Letztlich war die Szene für beide Streithähne folgenlos: Sirotkin rollte als 19. und Letzter ins Ziel, während Hartley als 17. auch ohne die Schrecksekunde von den WM-Punkten meilenweit entfernt gewesen wäre.


Fotostrecke: GP Singapur: Fahrernoten der Redaktion

Übrigens: Sirotkins Scharmützel mit Hartley war nicht sein erster "Feindkontakt". Schon kurz nach dem Start hatte er infolge des Racing-Point-Teamcrashs ein Teil der Felge Esteban Ocons aufgesammelt. Das runde Kohlefaserteil verkantete sich an seinem Frontflügel und er fuhr anschließend damit spazieren. FIA-Rennleiter Charlie Whiting hielt die Sache für gefährlich und ließ Williams Sirotkin noch während der Safety-Car-Phase an die Box rufen, um es zu entfernen: "Wir wollten nicht, dass dieses Felgenteil irgendwo auf der Strecke landet", sagt er.

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