Australische Supercars sollen Formel-1-Rahmenserie werden
Warum die australischen Supercars nach dem Melbourne-Erfolg bald bei weiteren Formel-1-Rennen im Rahmenprogramm fahren könnten und nicht alle begeistert sind
(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Australien war dieses Jahr ein absoluter Erfolg: Fast 300.000 Zuschauer strömten am gesamten Wochenende in den Albert Park in Melbourne. Grund dafür war aber nicht nur die Formel 1, sondern die populäre Supercars-Serie, die "Down Under" enorme Tradition hat und ein absoluter Publikumsmagnet ist. Der große Erfolg könnte dafür sorgen, dass die australische Tourenwagenserie bald bei weiteren Grands Prix im Rahmenprogramm fährt. Erstes Ziel: der Grand Prix von Singapur.

© Sutton
Supercars-Start in Melbourne: Bald öfter im Rahmenprogramm der Formel 1? Zoom
Bereits im Jahr 2015 versuchte man, den malaysischen Markt zu erobern, doch der Erfolg blieb aus - mit der Formel 1 als Partner könnte das Unterfangen gelingen. Der neue Supercars-Geschäftsführer Sean Seamer bestätigt den Plan: "Es ergibt am meisten Sinn, die Formel 1 zu nutzen."
Die Ambitionen beschränken sich aber auf den asiatischen Markt: "Die Zeitzone passt für uns, und es handelt sich um eine fantastische Möglichkeit für die beteiligten Sponsoren und Hersteller, ihre Reichweite über Australien und Neuseeland hinaus auszudehnen." Seamer hält allerdings wenig von Schnellschüssen: "Wir wollen nicht dort hingehen und einmalige Rennen austragen. Der Vertrag muss mindestens über drei Jahre laufen, denn das muss nachhaltig sein."
Doch nicht überall stößt der Supercars-Geschäftsführer auf Begeisterung. Der Supercars-Meister des Jahres 2010, James Courtney, fürchtet, dass man als Rahmenserie weniger Trainingszeit zur Verfügung hat: "Wir sind doch hier, um zu fahren und Spaß zu haben. Wenn wir aber wegen der Formel-1-Jungs nicht viel fahren können, dann wäre das für mich ein massiver Nachteil. So können wir doch unser Auto nicht weiterentwickeln."
Grundsätzlich könne er der Idee, im Rahmenprogramm der Formel 1 zu fahren, zwar etwas abgewinnen, "aber nur, wenn wir mehr Zeit auf der Strecke bekommen". Tatsächlich musste man sich in Australien am Donnerstag und am Freitag mit zwei halbstündigen Freien Trainings und vier zehnminütigen Qualifyings für die vier Rennen abfinden, die dann von Freitag-Nachmittag bis Sonntag über die Bühne gingen.
Im Vergleich zum selbst veranstalteten Rennwochenende in Symmons Plains sind das um 50 Minuten weniger Trainings- und um 20 Minuten weniger Qualifying-Zeit. Dafür war die Rennlänge in Melbourne um 80 Kilometer aufgewertet worden.


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