• 02.11.2007 11:38

  • von Fabian Hust

Australien-Grand-Prix in Zukunft in Surfers Paradise?

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone schaut sich angeblich angesichts der Negativ-Schlagzeilen aus Melbourne bereits nach einer Alternative um

(Motorsport-Total.com) - Nachdem die Veranstalter des Großen Preises von Australien zum wiederholten Male tief rote Zahlen geschrieben haben - dieses Jahr bescherte das Rennen umgerechnet 22 Millionen Euro Verlust - könnte das beliebte Rennen in Zukunft nicht mehr im Albert Park von Melbourne, sondern auf dem Stadtkurs von Surfers Paradise stattfinden.

Titel-Bild zur News: Sébastien Bourdais

Die Formel 1 könnte eines Tages in Surfers Paradise Halt machen

Lokalen Medienberichten zufolge hat Formel-1-Boss Bernie Ecclestone die Regierung von Queensland angefragt, ob es möglich ist, den Großen Preis von Australien zukünftig in Surfers Paradise zu veranstalten. Die Regierung möchte den Vorschlag zumindest ernsthaft in Betracht ziehen, fürchtet jedoch die enormen Kosten, die mit dem Rennen in Verbindung stehen.#w1#

Mit den Veranstaltern des Rennens in Melbourne besitzt Ecclestone noch einen Vertrag bis 2010, der höchstwahrscheinlich jedoch nicht verlängert werden wird, weil die Regierung von Victoria die enormen Verluste nicht länger abfedern möchte. Ex-Premierminister Jeff Kennett, der immer voll hinter der Veranstaltung stand, erklärte am Donnerstag, dass er davon ausgeht, dass der Vertrag nicht mehr verlängert werden wird.

"Ich glaube, dass die Labor-Regierung bereit ist, Melbournes Engagement in den Grand Prix nach dem Ablauf des Vertrages zu beenden", so Kennett, der die "Königsklasse des Motorsports" 1996 einst nach Melbourne geholt hatte. "Ich wette darauf, dass die Regierung den Vertrag bis 2010 nicht einhalten wird."

Des Power, Vorsitzender der 'Queensland Events Corporation', bestätigte dem 'Gold Coast Bulletin', dass man seitens der Formel 1 angefragt wurde, ein Rennen in Surfers Paradise auszutragen. Dies sei jedoch schon einige Zeit her: "Dies war eine heimliche Anfrage, aber der Preis war enorm. Wenn wir erneut von der Formel 1 angegangen werden, dann werden wir natürlich den Vorschlag angemessen betrachten." Man wolle jedoch nicht "die 35 Dollar-Rechnungen eines anderen übernehmen".

Die Regierung pumpt derzeit jährlich rund 8 Millionen Euro in das Champ Car-Rennen und man schätzt die Auswirkungen auf die Wirtschaft der Veranstaltung auf umgerechnet rund 41,5 Millionen Euro. Für die Gold Coast sei die Motorsport-Veranstaltung von großer Bedeutung, und somit sei auch die Formel 1 eine denkbare Veranstaltung für die Region.

"Alles, was Melbourne machen kann, können wir besser machen", zeigt sich Bürgermeister Ron Clarke selbstbewusst. "Ich denke, dass dies ganz gut passen würde. Das Problem ist das Geld. Bernie Ecclestone verhandelt immer hart und dies wäre der Knackpunkt."

Für die Region steht fest, dass man unbedingt am Motorsport festhalten möchte. Der Vertrag mit der Champ Car läuft 2008 aus, die Regierung möchte ihn bis 2013 verlängern. Eine Alternative stellt die Veranstaltung eines A1GP-Laufs dar.

Unterdessen hat Kennett der Stadt Melbourne vorgeschlagen, das Rennen in den Südosten der Stadt auf die Rennstrecke von Sandown zu verlegen, um sich die enormen Kosten des Umbaus im Albert Park zu sparen. Damit könnte man dem Verlust des Rennens und Einbußen beim Image der Stadt als Sportstätte vorbeugen.