• 03.05.2012 15:26

  • von Dominik Sharaf

Aus Kostengründen: Kein F-Schacht bei Sauber

Chefdesigner Matt Morris will keine Lösung nach Mercedes-Vorbild - Umbau der gesamten Aerodynamik für wenig Performancegewinn nötig

(Motorsport-Total.com) - Der mit dem DRS kombinierte F-Schacht von Mercedes hat in den vergangenen Wochen viel Kritik hervorgerufen - allen voran, was die Konformität mit dem Reglement betrifft. Jetzt spricht sich auch Sauber gegen das System aus, bringt allerdings eine ganz andere Begründung vor: "Wir haben Berechnungen angestellt. Im Moment ist es für uns nicht wirklich eine Option, daran zu arbeiten. Wegen des Verhältnisses von Leistungsgewinn und Kosten", so Chefdesigner Matt Morris im Gespräch mit 'Autosport'. "Es ist außerdem schwierig herauszufinden, welches Potenzial es birgt. Und dann nützt es nur im Qualifying."

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Keine F-Schacht-Experimente: Trotz Schlauchtest arbeitet Sauber nicht daran

Hinter der tatsächlichen Wirkung des noch zu Saisonbeginn als Wunderwaffe gehandelten Mercedes-Systems stehen einige Fragezeichen. Von einem Zeitgewinn von einigen Zehntelsekunden pro Runde in der Qualifikation ist die Rede, was die Schweizer bestätigen: "Das stimmt definitiv. Aber um diesen Vorteil zu generieren, müssen so viele Teile am Auto verändert werden. Das ist das Problem", erklärt Morris. Aus diesem Grund, so der Sauber-Mann weiter, investiere sein Team die Mittel lieber in den ursprünglich vorgesehenen Entwicklungsprozess, anstatt einen Nachbau der von der FIA abgesegneten Lösung anzustreben.

Dabei hatte es noch am Dienstag beim Mugello-Test danach ausgesehen, als wolle Sauber doch auf den F-Schacht-Zug aufspringen: Kamui Kobayashi ging scheinbar mit einer provisorischen Lösung am C31 auf die Strecke. Genauer handelte es sich um einen an der Außenhaut angebrachten Schlauch für den Luftstrom zum Frontflügel. Morris winkt ab: "Es waren nur um Messungen von aerodynamischen Kräften im Heckbereich des Fahrzeugs. Das ist alles was die Schläuche zu bedeuten hatten."