• 11.05.2018 18:47

  • von Dominik Sharaf

"Auch meine Patzer": Darum war Vettel am Freitag mehrfach im Kies

Nicht so schnell wie Mercedes, Probleme mit den Pirelli-Reifen: Bei Ferrari lief zum Barcelona-Auftakt nicht alles rund - Kontroverse um neue Halo-Außenspiegel

(Motorsport-Total.com) - Obwohl Mercedes und Red Bull in den Freitagstrainings zum Spanien-Grand-Prix (Formel 1 2018 live im Ticker) stärker wirkten als Ferrari, zeigt sich Sebastian Vettel mit seinem Abschneiden zufrieden. Nach Platz vier im Gesamtklassement des Tages und 0,326 Sekunden Rückstand auf Lewis Hamilton erwähnt der Deutsche funktionierende Updates an seinem SF71H und eine Balance, mit der er zufrieden sein könne.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel muss in Barcelona noch eine Schippe drauflegen Zoom

Wenn zum Auftakt in Barcelona etwas für die Scuderia problematisch war, dann die äußeren Bedingungen und die Reifen. Vettel hatte mit Windböen auf dem Circuit de Catalunya zu kämpfen, sagt über mehrere Abflüge ins Kiesbett aber: "Es waren auch meine Patzer. Ich glaube, es ging vielen so." Weitere Schwierigkeiten erwartet er nicht: "Wenn man weiß, woher der Wind kommt, geht es."

Die stark abbauenden Pirelli-Pneus, die zudem zur Bläschenbildung neigen, könnten Vettel aber noch Unbehagen bereiten. Auf seinem Longrun zeigten sich an seinen Vorderreifen dicke schwarze Striche - dabei hatte der Ferrari meist freie Bahn. Beim Hinterherfahren hinter einem anderen Auto begann er stark über den glatten Asphalt zu rutschen, was das Gummi zusätzlich strapazierte.

Kimi Räikkönen bangt um Antriebs-Komponenten

"Wenn die Reifen so sind wie heute, werden wir drei Überholmanöver sehen - und die sind eher künstlich", blickt Vettel auf ein möglicherweise monotones Rennen. Umso wichtiger ist eine gute Startposition - und die hat er nicht abgeschrieben: "Jeder hat noch etwas in der Hinterhand. Morgen kommt es darauf an, dass man die erste Runde hinbekommt. Sie hat bei vielen nicht gesessen."

Auch nicht bei Teamkollege Kimi Räikkönen, der am Freitag Sechster (+0,570 Sekunden) war und mehrmals Bekanntschaft mit dem Kiesbett machte. "Ich weiß nicht, was da passiert ist", rätselt der Finne über seine Ausritte, verspricht aber: "Wir werden es herausfinden, wenn wir mehr Zeit haben. Aber es geht schon in Ordnung, es ist erst Freitag."

Räikkönen rechnet mit einem engen Qualifying, muss aber um die Komponenten seiner Antriebseinheit bangen. Er rollte kurz vor dem Ende der zweiten Session mit einem kratzigen Motorengeräusch aus, möglicherweise ging etwas zu Bruch.

Im Blickpunkt der Technikenthusiasten: die neuen, am Halo befestigten Außenspiegel des SF71H, die nicht jeder im Fahrerlager für legal hält. Vettel betont, dass es Ferrari mit der Innovation um die Sicherheit gegangen wäre und findet: "Sie sind besser. Man kann ein bisschen mehr sehen." Außerdem wären sie optisch eine Bereicherung für den Kopfschutzbügel, den er weiter hässlich findet.

Red Bull zweifelt an der Legalität von Ferraris Spiegeln

Red-Bull-Teamchef Christian Horner allerdings deutet an, dass er bezüglich der Konformität mit den Regeln anderer Meinung wäre: "Da gab es viele Fragen an und durch Charlie Whiting (FIA-Rennleiter; Anm. d. Red.) sowie unterschiedliche Erklärungen." Die Kommissare hätten jedoch nichts zu beanstanden gehabt - was nicht heißen muss, dass die Sache endgültig geklärt wäre.

"Das ist ein interessantes Thema, denn wir haben es uns auch angeschaut. Wir waren der Ansicht, dass es illegal wäre, aber es scheint, als hätte Ferrari eine andere Interpretation", so Horner mit Verweis auf die Tatsache, dass es sich bei den Außenspiegeln um ein sicherheitsrelevantes und kein Leistungsmerkmal handelt.. "Ich bin aber sicher, dass es noch intensive Diskussionen geben wird."

Außenspiegel am Ferrari SF71H

Die Außenspiegel am Ferrari SF71H: Sie sind in Barcelona zum Zankapfel geworden Zoom

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