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  • 21.05.2010 10:38

  • von Roman Wittemeier

ART-Bewerbung: Todt-Sohn erwartet keine Geschenke

Nicolas Todt erwartet bei seiner Bewerbung um einen Formel-1-Startplatz keine Bevorzugung: "Mein Vater ist nicht dumm" - Ferrari kritisiert erneut

(Motorsport-Total.com) - Seit das amerikanische Projekt US F1 vor dem Start in die aktuelle Saison endgültig scheiterte und das Stefan-Team von Zoran Stefanovic nicht nachrücken durfte, wird der 13. Startplatz für 2011 heiß umworben. Angeblich haben sich bis zum Nennschluss Mitte April fünf potenzielle Formel-1-Rennställe beim Automobil-Weltverband FIA um den begehrten Platz beworben.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Enger Draht zu Ferrari: Nicolas Todt ist Manager von Felipe Massa

Nur mit Außenseiterchancen steigen Stefan, die amerikanische Cypher-Gruppe und die Italiener von Durango in den Ring. Als Favoriten gelten Espilon Euskadi um den spanischen Ex-Benetton-Teammanager Joan Villadelprat, der sich bereits im Vorjahr beworben hatte, sowie die erfolgsverwöhnte GP2-Mannschaft von ART.#w1#

Das Auswahlverfahren der FIA wird sicherlich mit Argusaugen beobachtet, denn sollte ART den Zuschlag bekommen, werden einige Beobachter die Nase rümpfen. ART-Teilhaber Nicolas Todt, der das Team gemeinsam mit Frédéric Vasseur zu Erfolgen führt, ist Sohn von FIA-Präsident Jean Todt. Schnell künnte der Vorwurf von "Vetternwirtschaft" im Raum stehen.

"Mein Vater ist alles andere als dumm", weist Todt Junior eine mögliche Bevorzugung in der französischen 'Auto Hebdo' zurück. Dem 32-Jährigen ist klar, dass die ART-Bewerbung besonders gut ausfallen muss. "Wir müssen besser sein als die Besten. Nur dann können wir gegen jegliche Kritik gewappnet sein. Ich erwarte von der FIA keine Geschenke - eher sogar das Gegenteil", zeigt sich Todt jun. realistisch.

¿pbvin|512|2752||0|1pb¿ART würde sich in der Formel 1 als "französische Nationalmannschaft" aufstellen wollen. Mit Jules Bianchi hat man derzeit im GP2-Team ein entsprechendes Talent unter Vertrag, das alle Voraussetzungen erfüllen könnte. "Es gibt in Frankreich unzählige Talente - auf jeden Fall genug, um den Briten mal zu zeigen, was wir können", sagt Todt lächelnd.

Über Bianchi hat ART zusätzlichen einen direkten Draht zu Ferrari. Der junge Franzose, der amtierender Champion der Formel-3-Euroserie ist, wird im Nachwuchskader der Italiener gefördert. Ein Aufstieg in die Königsklasse ist programmiert, könnte aber bei Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo für Sorgenfalten sorgen. Der Italiener brachte gestern im Rahmen einer Pressekonferenz erneut seine Geringschätzung für neue Teams auf den Punkt: "Es fahren zu viele, die eigentlich in die GP2 gehören!"