Arrows überglücklich über ersten WM-Punkt
Heinz-Harald Frentzen holte in Spanien den ersten Zähler für das Team aus Leafield, sein Teamkollege schied hingegen aus
(Motorsport-Total.com) - Größer als die Enttäuschung über den Ausfall von Enrique Bernoldi, war beim Arrows-Team die Freude als Heinz-Harald Frentzen auf Platz sechs liegend die schwarz-weiß-karierte Flagge gesehen hatte. Der 34-Jährige hatte im Laufe des 65 Runden langen Rennens von den Ausfällen profitieren und sich so in Punktereichweite bringen können. In den letzten Runden lieferte sich der Mönchengladbacher dann einen Zweikampf mit Sauber-Pilot Felipe Massa, der an siebter Position lag, kam aber nicht am Brasilianer vorbei. Als dann zuerst Jenson Button die ihm im Getriebe hängenden Massa und Frentzen wegen technischer Probleme passieren lassen musste und wenig später auch Jarno Trulli die beiden vorbeilassen musste, lag Frentzen auf dem sechsten Platz.

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Frentzen holte im fünften GP für Arrows seinen ersten WM-Punkt in dieser Saison
Glücklich über seinen ersten WM-Punkt, erklärte der Arrows-Pilot nach dem Rennen: "Das war großartig! Das Team hat das gesamte Wochenende über toll gearbeitet und verdient diesen Punkt sehr. Ich bin zuversichtlich, dass das vorhandene Potenzial des Autos noch zunehmen wird. Wir müssen nur an der Balance für die Qualifikation arbeiten, doch wir haben dafür schon eine Lösung in petto. Wir haben das gesamte Wochenende über gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sein können und ich war vor dem Start des Rennens optimistisch. Jede Runde konnte ich pushen und hatte auch gute Zweikämpfe, besonders mit Massa im Sauber", verriet Frentzen, dass er seinen Spaß hatte. "Es war hier aber schwierig zu überholen, dennoch versuchte ich es immer wieder. Ich denke, dass unsere Formkurve jetzt nach oben zeigt. Der Druck, einen Punkt zu holen, ist weg, doch wir wollen jetzt noch weitere Punkte holen."
Teamkollege Enrique Bernoldi konnte im Gegensatz zu Frentzen auf dem Circuit de Catalunya nicht vom Pech der Konkurrenz und der verbesserten Konkurrenzfähigkeit des A23 profitieren. Der Brasilianer schied zum vierten Mal hintereinander mit technischem Defekt aus. Etwas enttäuscht darüber meinte der Mann aus Curitiba später: "Das war wirklich sehr schade, denn mein Rennen lief eigentlich sehr gut. Ich schied wegen eines Hydrauliklecks aus. Mein Auto fühlte sich aber das gesamte Wochenende über gut an und war auch im Rennen toll. Ich freue mich für das Team über den ersten Punkt, der beweist, dass wir in die richtige Richtung arbeiten."
"Heinz-Harald fiel beim Start zunächst einen Platz zurück und kämpfte mit Untersteuern. Wir mussten uns dann beim ersten Boxenstopp Panis geschlagen geben, doch anschließend lief das Auto sehr gut. Heinz-Harald hat heute tolle Arbeit geleistet als er gegen die big boys fuhr", lobte der Technische Direktor, Mike Coughlan, den Deutschen. "Enriques Rennen verlief nach Plan und er leistete gute Arbeit Villeneuve hinter sich zu halten. Es tut uns Leid, dass am Ende ein Hydraulikleck sein Aus bedeutete. Jetzt freuen wir uns auf Österreich, einer Strecke auf der wir traditionell stark gewesen sind. Dort sollten wir sowohl für die Qualifikation als auch das Rennen ein Motorenupgrade zur Verfügung haben. Dank auch an Bridgestone für die guten Reifen."
"Jetzt sieht man, weshalb wir uns für Heinz-Harald Frentzen entschieden haben", erklärte Teamchef Tom Walkinshaw glücklich über den ersten WM-Punkt in Richtung der Leute, die ihn für seine Entscheidung, Verstappen zu entlassen und Frentzen zu engagieren, kritisiert hatten. "Das Auto war das gesamte Wochenende, speziell im Rennen, sehr gut. Ich möchte dem Team für die extrem harte Arbeit der letzten sechs Wochen danken. Es ist sehr befriedigend mit den Renault und Sauber zu kämpfen und wir müssen nun weiterhin daran arbeiten sie bezwingen zu können. Der nächste Schritt ist nun, dass wir genau das gleiche Motorenupgrade das wir in der Qualifikation hatten auch im Rennen zur Verfügung haben."

