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  • 07.07.2002 17:01

  • von Marcus Kollmann

Arrows-Team mit technisch bedingtem Doppelausfall

Weder Heinz-Harald Frentzen noch Enrique Bernoldi war es beim Heim-Grand Prix des Teams vergönnt die Zielflagge zu sehen

(Motorsport-Total.com) - Für das Arrows-Team endete der Große Preis von Großbritannien so wie das Rennwochenende angefangen hatte ? kurios.

Titel-Bild zur News: Heinz-Harald Frentzen

Frentzen war nach seinem technisch bedingten Ausfall enttäuscht

Nachdem beide Fahrer beim Start zunächst gut weggekommen waren und sich auch bedingt durch das verschlechternde Wetter langsam aber sicher durch das Feld nach vorn arbeiten hatten können, musste Heinz-Harald Frentzen seinen Arbeitstag nach einem Drittel der Renndistanz von 60 Runden bereits beenden. Der zum Zeitpunkt seines Ausfalls an siebter Stelle liegende Mönchengladbacher war einem Motorschaden am A23 zum Opfer gefallen. Nach Frentzens Ausfall war Enrique Bernoldi für Tom Walkinshaws Rennstall das einzige heiße Eisen, das man im Feuer hatte, gewesen, doch am Auto des Brasilianers gab es ebenfalls Probleme. 12 Runden nach Frentzen musste auch Bernoldi seinen Boliden abstellen. Ursache: Antriebswelle gebrochen.

"Das war eine große Enttäuschung, denn wir hatten im Rennen bisher am meisten Spaß an diesem Wochenende gehabt. Wir hätten heute definitiv ein paar Punkte holen können, sodass der Defekt bei solch einem Schlüsselmoment wirklich eine Schade ist", zeigte sich Frentzen enttäuscht. "Ich hatte keinen sehr guten Start, jedoch machte ich das durch die richtige Reifenwahl, ich entschied mich für Intermediates, wieder wett. Ich muss sagen, dass ich die vor mir liegenden Autos spielend ein- und überholen konnte. Mein Auto war perfekt und nach diesem Wochenende wären Punkte für unser Team eine fantastische Sache fürs Team gewesen."

"Ich hatte heute einen guten Start und war schon am Ende der ersten Runde Zwölfter", erklärte Bernoldi, der von Platz 18 losgefahren war. "Ich konnte gut Druck ausüben und genoss das Rennen voll und ganz. Da ich von so weit hinten gestartet war, war es ziemlich gut zur Halbzeit in einer Position zu sein von der aus Punkte drin lagen. Wir hatten bei meinem ersten Stopp mit den Intermediates die richtige Wahl getroffen, doch beim zweiten Stopp leider nicht, denn da wählten wir Trockenwetterreifen und kurze Zeit danach begann es so stark zu regen dass ich erneut zum Reifenwechsel kommen musste. Am Ende spielte das aber keine Rolle, denn ich musste das Auto abstellen. Es ist wirklich eine Schande, solch eine Möglichkeit auf Punkte zu verlieren, denn die bietet sich für gewöhnlich nicht sehr oft."

Graham Taylor, Chefrenningenieur: "Heinz war der erste Fahrer der auf den Regen reagierte und das verschaffte uns einen gewaltigen Vorteil. Er kam ziemlich schnell herein und ich muss der Boxencrew danken solch fantastische Arbeit geleistet zu haben. Enrique profitierte ebenfalls vom schnellen Wechsel auf Intermediates und wir konnten von dem Vorteil der Birdgestone-Reifen im Regen profitieren. Es war wirklich gut, unsere Autos an den Michelin-Fahrern vorbeigehen zu sehen. Heinz war wesentlich schneller als Villeneuve, der Vierter wurde, weshalb ich denke, dass wir heute wirklich einige Punkte holen hätten können. Rückblickend betrachtet wissen wir, dass wir bei Enriques zweiten Stopp, als der Regen gerade stärker wurde als er in die Boxengasse fuhr, die falsche Reifenwahl getroffen haben. Dass keines unserer Autos ins Ziel gekommen ist, ist wirklich eine Schande, vor allem wegen dieses doch sehr schwierigen Wochenendes."