Drei Rennen kein Problem: Warum die Formel 1 in den USA boomt

Trotz drei Grands Prix scheint der Formel-1-Markt in den USA nicht gesättigt - Der Erfolg des Miami-Rennens 2024 bestätigt das

(Motorsport-Total.com) - Mit Spannung hatten die Verantwortlichen der Formel 1 auf den Grand Prix von Miami geblickt, denn mit drei Rennen in den USA im Jahr 2024 wurde eine Übersättigung des Marktes befürchtet. Doch das Formel-1-Rennen war das erfolgreichste seit seiner Einführung im Jahr 2022. Die Rennen in Las Vegas und Austin hatten keinen Einfluss auf das Interesse der Fans in Florida.

Titel-Bild zur News: Die Startphase beim Formel-1-Rennen in Miami 2024

Volle Tribünen in Miami: Darum war 2024 ein großer Erfolg Zoom

275.000 Zuschauer pilgerten ins Hard Rock Stadium, um die Action auf der Strecke nördlich der Innenstadt von Miami zu verfolgen. Damit war die Veranstaltung ausverkauft. Auch zahlreiche Prominente, Musiker und Sportstars kamen nach Miami, um sich das Rennen der Königsklasse anzusehen, sogar Ex-Präsident Donald Trump ließ sich blicken.

Weltmeister Lewis Hamilton sagt: "Schwächer? Ich glaube, der Sport ist hier sogar größer geworden! Die Leute haben viel mehr davon mitbekommen. In jeder Stadt, in der ich bin, sind die Fans begeistert. Früher war es nur ein jährliches Event, aber jetzt ist es ein Teil der Kultur geworden, und das ist wirklich cool."

Kapazität genau richtig

Der Mercedes-Pilot freut sich, dass die Formel 1 nun endgültig in den USA angekommen ist und sieht viel "Leidenschaft und Liebe" für den Sport. Der Geschäftsführer des Hard Rock Stadiums, Tom Garfinkel, ist Partner der Formel 1 bei diesem Event und gleichzeitig Chef des NFL-Teams Miami Dolphins. Auch er sieht ein stetiges Wachstum.

"Wir waren ausverkauft und haben über 275.000 Tickets verkauft", sagt er. "Die Tribünen, Logen und Hospitality-Bereiche waren bereits eine Woche vorher ausverkauft. Wir haben den Plan, immer kurz vor dem Rennen alle Tickets zu verkaufen, das machen wir gerne so. Wir hatten auch einige Last-Minute-Tickets, die in den letzten Tagen vor dem Rennen verkauft wurden, aber die meisten waren schon vorher ausverkauft."

Garfinkel denkt nicht daran, die Kapazität in Miami großartig zu erhöhen, denn er möchte den Fans, die kommen, ein einzigartiges Erlebnis bieten. "Wenn wir hier 125.000 Menschen pro Tag haben, wird der Verkehr schrecklich und die Schlangen für Essen, Getränke und Toiletten werden länger. Alles wird schlimmer", prophezeit er.

VIPs lassen sich sehen

Dennoch könne er sich vorstellen, die Kapazität in Zukunft in kleinen Schritten zu erhöhen, ohne dass das Erlebnis für die Fans vor Ort darunter leide. Die Besucher an der Strecke durften sich außerdem über internationale Größen aus den verschiedensten Bereichen freuen. Mit dabei waren Ed Sheeran, Kendall Jenner, Luis Suarez, Danny Ramirez, Tom Brady, Alexandra Daddario, Camilla Cabello und Patrick Mahomes.

Die Leute, die im ersten Jahr nicht dabei waren, hatten Angst, etwas zu verpassen und kamen im zweiten Jahr", freut sich Garfinkel. "Die Leute, die es dann immer noch verpasst hatten, kamen dieses Jahr. Ich habe viele Rückmeldungen von diesen Leuten bekommen und einer der berühmtesten Athleten sagte mir, dass es die beste Veranstaltung war, die er je erlebt hat, weil er mit seinen Freunden zusammen sein konnte."

Die Prominenten werden also wahrscheinlich wieder nach Miami kommen, um die Formel 1 zu sehen. Die Show boten allerdings die Formel-1-Fahrer, und Daniel Ricciardo ist in den USA dank der Sendung "Drive to Survive" zu einer Berühmtheit geworden. "Ich liebe diese Mischung", sagt er. "Es macht immer viel Spaß und ich genieße die Rennen hier."

Ricciardo einer der großen Stars


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Im Jahr 2023 stand Ricciardo zwar nicht in der Startaufstellung, war aber dennoch Teil der Veranstaltung. Auch der Australier sieht ein großes Wachstum und einen Event, der von Jahr zu Jahr besser wird. "Es ist die ganze Woche ab Mittwoch, die es so aufregend macht. Es ist nicht nur der Sonntag und das Rennen. Wir hatten viele Zuschauer hier, viele junge Leute. Wir sehen eine neue Generation und das hilft dem Wachstum des Sports sehr."

Auch Stephen Ross, Besitzer der Miami Dolphins, war vor Ort und verfolgte das Geschehen von einer der VIP-Logen aus. Er sagt: "Miami zieht so viele Menschen an, weil es kulturell relevant ist. Die Kombination von Miami und der Formel 1 schafft etwas Großartiges." Auch der Besitzer des NFL-Teams war überwältigt vom Ansturm der Prominenten und freute sich über die vielen Gesichter.

Neben den Stars waren auch viele der "reichsten Menschen der Welt" vor Ort - Geschäftsführer und Firmeneigentümer. "Ein Geschäftsführer einer großen Bank sagte mir: 'Ich kann nicht glauben, was in diesem Raum passiert.' Aber er war schon in vielen solchen Sälen, das bedeutet viel." Ross freute sich auch über die bunte Mischung von Menschen aller Altersgruppen, Hautfarben und Kulturen.

Alleinstellungsmerkmale wichtig

Aber warum funktioniert die Formel 1 in den USA mit drei verschiedenen Austragungsorten so gut? Garfinkel hat die Antwort: "Miami, Austin und Las Vegas sind drei verschiedene Städte mit völlig unterschiedlichen Kulturen. Hier in Miami versuchen wir, einzigartig zu sein. Las Vegas macht sein Ding, genau wie Austin."

Die Mischung macht's und das ist das größte Alleinstellungsmerkmal der Rennen in den USA. Jedes Rennen biete den Fans ein anderes Erlebnis, so Garfinkel. Miami will alle einbeziehen, deshalb liegen die Ticketpreise zwischen 150 und 15.000 Dollar pro Tag. Das Ziel: Eines Tages soll das Rennen auf einer Stufe mit dem Super Bowl der NFL oder Wimbledon stehen. "Wir haben das Potenzial dazu", sagt Garfinkel.

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