Andretti hätte gerne länger getestet

(Motorsport-Total.com) - Die Andretti-Story in der Formel 1 besteht bisher aus zwei sehr unterschiedlichen Kapiteln: Mario gewann zwölf seiner 128 Grands Prix und wurde 1978 Weltmeister, während sein Sohn Michael 1993 nach einem einzigen Podestplatz von McLaren-Teamchef Ron Dennis zurück in die USA geschickt wurde. Nun versucht sich die dritte Generation an der Königsklasse des Motorsports.

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Marco Andretti (rechts) kann sich auf die Hilfe seines Vaters Michael verlassen

Am 15. Dezember schrieb Marco Andretti, Sohn von Michael, Geschichte, als er im spanischen Jerez de la Frontera erstmals in einem Formel-1-Auto Platz nahm. Der Amerikaner wurde von Honda für seine Erfolge in der IndyCar-Serie belohnt, durfte einen Testtag im RA106 absolvieren und landete nach 67 Runden mit 2,395 Sekunden Rückstand auf den Tagesschnellsten Lewis Hamilton an 13. Stelle unter 14 Fahrern.#w1#

"Ich habe mich sehr über diese Chance gefreut, aber ja, ich hätte schon gerne länger getestet - nicht nur um schneller zu werden, sondern weil ich das Fahren einfach liebe", erklärte der 19-Jährige im Interview mit dem britischen Fachmagazin 'Autosport'. "Meiner Meinung nach habe ich genau das erreicht, was ich erreichen musste, und Honda war auch beeindruckt, denn am Ende des Tages war ich recht nahe dran."

Andretti möchte übrigens erst einmal den IndyCar-Titel holen und die 500 Meilen von Indianapolis gewinnen, ehe er einen Wechsel in die Formel 1 überhaupt in Betracht zieht, doch für 2009 könnte er sich den Sprung über den Atlantik durchaus vorstellen. Unterstützt wird er dabei auch von seinem Vater Michael, der dem Grand-Prix-Sport trotz seiner eigenen schlechten Erfahrung aufgeschlossen gegenübersteht.

"Obwohl es ihm selbst in der Formel 1 nicht so gut ergangen ist, muss ich sagen, dass er meine Formel-1-Ambitionen unterstützt. Ich weiß, dass ich mich auf ihn verlassen kann - ganz egal, was in Zukunft auch passieren mag", so Andretti jun., der sich auch bei Honda bedankte: "Ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nie wo so willkommen gefühlt. Es gab nicht einen einzigen negativen Kommentar. Es hat Spaß gemacht!"